Telekomausrüstung: Indien vs. China
Huawei und ZTE sollen Eigentumsverhältnisse offenlegen
Das chinesische Handelsministerium hat am Montag eine Anweisung der indischen Regierung kritisiert, laut der indische Telekomprovider derzeit keine Ausrüstung der chinesischen Unternehmen ZTE und Huawei Technologies mehr ordern dürfen. Indien hat einem Bericht des "Wall Street Journal" vom Sonntag (Ortszeit) zufolge den beiden Konzernen in der vergangenen Woche ein Ultimatum gestellt und sie aufgefordert, binnen eines Monats ihre Eigentümerverhältnisse offenzulegen.
Die indische Regierung hat laut einem Bericht der Wirtschaftsagentur Dow Jones vom Freitag Bedenken gegen den Import von Telekomausrüstung von Huawei und ZTE, weil beide Unternehmen von der Volksbefreiungsarmee kontrolliert seien.
Angst vor Backdoors
Indische Provider müssen bei Gerätebestellungen im Ausland vorher eine Sicherheitsfreigabe beim Innenministerium beantragen. Die indische Regierung befürchtet, dass die chinesische Hardware Backdoors enthalten könnte, über die Angreifer aus der Volksrepublik unautorisierten Zugang auf IT-Systeme indischer Unternehmen und Behörden erlangen könnten. Eine offizielle Importsperre für chinesisches Telekomequipment hat die indische Regierung allerdings nicht verhängt.
Die chinesische Seite schlug in ihrer Stellungnahme vom Montag eher vorsichtige Töne an. Yao Jian, ein Sprecher des Pekinger Handelsministeriums, sagte, man hoffe, dass Indien alle Marktteilnehmer gleich behandle und chinesische Unternehmen nicht diskriminiere. Er forderte die indische Regierung auf, ihre Untersuchung gemäß internationalen Spielregeln durchzuführen und nichts zu übereilen. Er wies auch darauf hin, dass chinesische Unternehmen stets großen Wert auf die Lokalisierung ihrer Produkte gelegt und auch einen Teil ihrer Produktion in die jeweiligen Partnerländer verlegt hätten.
(Reuters/futurezone)