D: Werbewirtschaft sieht Aufwärtstrend

MEDIEN
25.05.2010

Leichtes Plus bei Online-Diensten

Die Werbewirtschaft in Deutschland schaut nach dem heftigen Einbruch 2009 wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft. "Eine tendenzielle Aufwärtsbewegung ist erkennbar", teilte der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) am Dienstag mit. Allerdings könne noch nicht von einem durchgreifenden Aufschwung gesprochen werden. Der Werbemarkt dürfte in etwa auf dem Vorjahresniveau liegen.

Nur noch vier Prozent der befragten Verbände sehen ihre Branche auf Talfahrt, 2009 waren es noch etwa zwei Drittel. Immerhin ein Drittel rechnet mit einer Konjunkturbelebung nach zehn Prozent im Vorjahr. Davon verspricht sich die Werbebranche auch höhere Umsätze: Nur noch sechs Prozent stellen sich auf eine andauernde Werberezession ein nach 43 Prozent 2009.

Einnahmen auf Stand von 1995

2009 sanken die Werbeinvestitionen um sechs Prozent auf 28,84 Milliarden Euro und fielen damit auf das Niveau von 2003 zurück. Die Nettoeinnahmen der Werbeträger brachen um zwei Milliarden Euro auf 18,37 Milliarden Euro ein - "ökonomische Werte, wie sie in der deutschen Werbegeschichte bisher nicht bilanziert werden mussten", sagte ZAW-Präsident Michael Kern. Die Medien hatten so geringe Einnahmen wie zuletzt 1995. Am stärksten davon betroffen waren die Tageszeitungen.

Dabei zeige sich aber, dass die Rückgänge kaum struktureller Art gewesen, sondern der Finanzkrise und der Rezession anzulasten seien, sagte Kern: Vor allem Markenartikelhersteller gaben deutlich weniger Geld für die Werbung aus. Lediglich die Online-Dienste konnten ihre Werbeeinnahmen noch steigern, wenngleich der Anstieg mit 1,3 Prozent weitaus geringer ausfiel als in den Vorjahren.

(dpa)