Microsoft tauscht Manager aus
Führungswechsel in der Unterhaltungssparte
Microsoft bestätigte am Dienstag Presseberichte, wonach mit Robbie Bach und J Allard zwei langgediente Mananger das Unternehmen verlassen werden. Bach, Präsident der Unterhaltungssparte (Entertainment and Devices), wird das Unternehmen nach 22 Jahren im Herbst ganz verlassen. Allard, "Vater" von Microsofts Spielekonsole Xbox, soll nach seinem Ausscheiden Microsoft als Berater zur Verfügung stehen.
Don Mattrick wird weiterhin als Senior Vice President die Sparte Interactive Entertainment Business leiten, in deren Zuständigkeit unter anderem Xbox Live aber auch Project Natal fällt. Andy Lees leitet weiter die Sparte Mobile Communications Business mit Windows Phone 7 und Microsofts Smarphone-Projekt Kin. Beide berichten ab 1. Juli direkt an Microsoft-Chef Steve Ballmer. Außerdem wechselt Antoine Leblond, bisher Senior Vice President der Office Productivity Applications Gruppe, ins Windows Web Services Team.
Das "Wall Street Journal" berichtete in seiner Dienstag-Ausgabe, dass Microsoft mit der neuen Führung Boden auf die Rivalen Apple, Google und BlackBerry gutmachen will. Der Bereich Entertainment & Devices trägt rund elf Prozent zu Microsofts Umsatz bei.
Ballmer sprach Allard und Bach in der offiziellen Microsoft-Aussendung seinen Dank für ihre bisherige Arbeit aus.
- "WSJ"-Artikel
Abgeschlagen hinter Apple, Google und RIM
Obwohl früh auf dem Markt für Smartphones aktiv, hat Microsoft mit seinem Betriebssystem Windows Mobile in den vergangenen Jahren die Konkurrenz an sich vorbeiziehen lassen müssen. Nur zehn Prozent aller von Jänner bis März in den USA verkauften Smartphones verwenden Windows Mobile - ein wenig überzeugendes Ergebnis verglichen mit Apples iPhone (21 Prozent), Googles Android (28) und dem BlackBerry (36) des kanadischen Herstellers Research in Motion (RIM). Der Konzern hat mit Windows Phone 7 bereits eine neue Version seiner Handysoftware am Start.
Erst kürzlich war bekanntgeworden, dass Microsoft die Entwicklung eines Tablet-Computers mit dem Arbeitsnamen "Courier" einstellt, der unter anderem Apples iPad Konkurrenz machen sollte. Für das Projekt war Allard verantwortlich.
Xbox in der Gewinnzone
Besser läuft es für Microsoft bei den Computerspielen. Mit seiner Xbox ist der Konzern inzwischen die Nummer zwei hinter Nintendo (Wii) und schreibt nach jahrelangen Verlusten nun schwarze Zahlen. Derzeit arbeitet das Unternehmen an einer neuartigen Spielesteuerung mit dem Codenamen Natal. Damit sollen Spieler nur mit Körperbewegungen statt der üblichen Controller auskommen.
(dpa)