US-Kongress hat Google und Facebook im Visier
Der Vorsitzende des Rechtsausschusses im US-Kongress, John Conyers, hat Google und Facebook aufgefordert, in Datenschutzfragen mit den Behörden zu kooperieren.
Der demokratische Abgeordnete brachte in Briefen an die beiden Unternehmen Bedenken des Kongresses in Bezug auf ihre Datenschutzpraktiken zum Ausdruck. Ob der Rechtsausschuss des Kongresses Untersuchungen gegen die beiden Unternehmen einleiten werde, ließ Conyers offen.
Facebook wurde in den vergangenen Monaten wegen der Datenweitergabe an Drittanbieter von Datenschützern scharf kritisiert. Die Verbraucherschutzorganisation Electronic Privacy Information Center (EPIC) brachte bei der US-Handelsbehörde FTC eine Beschwerde gegen das Unternehmen ein.
"Erster Schritt"
Das Soziale Netzwerk änderte zwar am Mittwoch seine Privatsphäreeinstellungen, Datenschützer sehen darin jedoch nur einen ersten Schritt. Die US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) wies in einer ersten Reaktion auf die Neuregelung darauf hin, dass der Zugriff von Drittanbietern auf Nutzerdaten noch zu weitreichend sei. Conyers forderte Facebook auf, den Rechtsausschuss des Kongresses über die Datenweitergabe an Drittanbieter zu informieren.
Appell an Google
Google forderte der Abgeordnete auf, die aus privaten WLAN-Netzen durch Street-View-Fahrzeuge gespeicherten Daten aufzubewahren, bis die Untersuchungen der Behörden abgeschlossen seien.
Das Unternehmen gab Mitte Mai zu, dass seine Fahrzeuge beim Fotografieren von Gebäuden und Straßen für Street View "versehentlich" Daten aus unverschlüsselten WLAN-Netzen eingesammelt hatten. Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses hatten das Unternehmen bereits vergangene Woche aufgefordert, Details zu der Datensammlung offenzulegen, und die US-Handelsbehörde FTC aufgefordert, Untersuchungen einzuleiten.
Im US-Bundesstaat Oregon ist bereits eine Sammelklage gegen das Unternehmen anhängig. Laut den Gerichtsunterlagen hat Google bereits eine Sicherheitsfirma beauftragt, eine verschlüsselte Kopie aller in den USA gesammelten WLAN-Daten anzufertigen.
Prüfverfahren in Österreich
Die in Österreich von Google gesammelten WLAN-Daten wurden nach Aufforderung der Datenschutzkommission (DSK) bereits gelöscht. Die DSK hat ein Prüfverfahren zur Klärung des Sachverhalts eingeleitet und mittels eines Mandatsbescheids untersagt, für Street View bereits ermittelte Daten weiterzuverarbeiten und neue Daten zu sammeln. Google hatte bereits von sich aus die Street-View-Aktivitäten weltweit unterbrochen.
(futurezone/AP)