Auch Australien ermittelt gegen Google

STREET VIEW
06.06.2010

Nach dem Skandal in Deutschland und Österreich hat der US-Internet-Riese Google auch in Australien Ärger wegen Datenschutzverletzungen durch seinen umstrittenen Straßenfotodienst Street View.

Die australische Regierung ordnete eine Polizeiuntersuchung gegen Google wegen mutmaßlicher Verletzung der Privatsphäre von Internet-Nutzern an, wie Generalstaatsanwalt Robert McClelland am Sonntag mitteilte. Das sei eine Reaktion auf zahlreiche Beschwerden.

Auch in Australien WLAN-Daten erfasst

Kommunikationsminister Stephen Conroy hatte Google vergangenen Monat vorgeworfen, den "größten einzelnen Verstoß in der Geschichte der Privatsphäre" begangen zu haben, indem es während der Aufnahme von Fotos für Street View Daten von Nutzern drahtloser Computernetzwerke gesammelt habe.

Google erklärte, die Daten versehentlich gesammelt zu haben. Das Unternehmen stehe nun für alle diesbezüglichen Fragen der Behörden zur Verfügung, erklärte eine Sprecherin.

Google räumt Datenpanne ein

Auch in Deutschland und Österreich hatte Google im Zuge der Fotoaufnahmen für Street View Daten von Drahtlosnetzwerken gesammelt, auch hier sprach das Unternehmen von einem Versehen. Zunächst hatte Google angegeben, für Street View lediglich den Namen und die Adresse von Drahtlosnetzwerken zu speichern.

Der Google-Manager Alan Eustace räumte allerdings Mitte Mai in seinem Internet-Blog ein, dass die Kameraautos, die in mehr als 30 Ländern Fotos von Straßenzügen und Häusern machten, aus ungesicherten Netzwerken auch private Daten der Internet-Nutzer sammelten. Google sprach sein Bedauern aus und kündigte an, ab sofort keine WLAN-Daten mehr zu erfassen und bereits gespeicherte Daten zu löschen.

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(AFP)