Studie: Mäßige Aussichten für Tageszeitungen
Keine guten Aussichten für die gute alte Tageszeitung und Bezahlmodelle im Internet sehen Deutschlands Berichterstatter. Das ergab eine Befragung von Journalisten aus verschiedenen Medien.
Keine guten Aussichten für die gute alte Tageszeitung auf der einen Seite und mäßige Chancen für Bezahlmodelle im Internet. Das sind die Erwartungen, die deutsche Journalisten mit ihrer Zukunft verbinden, wie der Pressedienstleister news aktuell (na) in seinem am Donnerstag veröffentlichten "Trendmonitor" ermittelte. Knapp 2.700 Journalisten verschiedener Medien wurden in den ersten beiden März-Wochen von na und der Firma Fakten-Kontor befragt.
Exakt 67 Prozent der publizistisch Tätigen aus allen Medienbereichen sind der Auffassung, dass viele Tageszeitungen, die heute noch auf dem Markt sind, im Jahr 2020 nicht mehr erscheinen werden. Aus dem Online-Sektor sind es sogar 70,1 Prozent. 54,0 Prozent vertreten die Meinung, dass Print deutlich an Bedeutung verlieren wird, 38,3 Prozent glauben, dass ihr Berufsstand in zehn Jahren signifikant geschrumpft sein wird. 49,5 Prozent wiederum denken das Gegenteil.
Pessimismus gegenüber Bezahlmodelle
Regression auf dem Printmarkt bedeutet aber nicht automatisch einen Auftrieb im Online-Bereich. Dass Bezahlmodelle (Paid Content) wirtschaftlich auf erfolgreichem Kurs liegen werden, meinen 26,2 Prozent der Befragten; 46,1 Prozent aber sehen eher "mittelmäßige" Chancen für bezahlte Netzinhalte, 21,4 Prozent gar schlechte oder gar keine. 16 Prozent meinen gar, dass die Verlage schlecht für die digitale Zukunft gerüstet seien, 57,0 Prozent sagen: mittelmäßig.
Wo liegen nun die Herausforderungen für den Journalismus? Die größte Gefahr erkennen die Befragten darin, dass sich junge Menschen vom Qualitätsjournalismus entfernen (40,4 Prozent). Als wichtig für die Zukunft erachten 29,8 Prozent profitable Erlösmodelle im Netz. Trotzdem: Rund 62 Prozent der Journalisten würden auch angesichts aller Störfaktoren noch einmal den Beruf ergreifen. Knapp 30 Prozent sagten: "Ich würde es mir gut überlegen."
(dpa)