US-Regierung klagt Oracle wegen Abzocke

PREISGESTALTUNG
18.06.2010

Rabatte für die Privatwirtschaft, aber nicht für den Staat

Die US-Regierung sieht sich vom Software-Konzern Oracle übers Ohr gehauen. In einer Klage wirft das Justizministerium dem Unternehmen vor, überhöhte Preise für seine Produkte verlangt zu haben. Es geht laut US-Medienberichten von Mittwoch und Donnerstag um mehrere zehn Millionen Dollar.

Nach US-Recht darf ein Unternehmen von der Regierung nicht mehr Geld verlangen als von seinen Kunden aus der Privatwirtschaft. Das Ministerium unterstellt Oracle, Rabatte verschwiegen zu haben, die es seinen bevorzugten Geschäftskunden gewährte. Damit sei der Steuerzahler geschädigt worden, lautet der Vorwurf.

Ehemaliger Mitarbeiter klagte

Ein ehemaliger Oracle-Mitarbeiter hatte bereits im Mai 2007 Klage eingereicht. Er darf das im Namen der Regierung tun und bekommt dafür bei Erfolg einen Teil des Schadenersatzes. Das Justizministerium schloss sich der Klage im April an. Nun wurde die Schrift veröffentlicht.

Für Oracle wäre ein Schuldspruch ein Tiefschlag. Der kalifornische Konzern ist der schärfste Rivale der deutschen SAP. Die beiden Unternehmen liefern einander auf dem Markt für Unternehmenssoftware einen erbitterten Kampf. Erklärtes Ziel von Oracle-Chef Larry Ellison ist es, Marktführer SAP vom Thron zu stoßen. Dazu kauft er seit Jahren im großen Stil zu.

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(futurezone/dpa)