Google: Klage wegen Altersdiskriminierung
Internet-Pionier mit 54 Jahren aus Job gedrängt
Der Internet-Pionier Brian Reid hat Klage gegen den Suchmaschinenkonzern Google eingereicht, als er im Februar 2004 mit der Begründung, er passe nicht in die Unternehmenskultur, gekündigt wurde. Nach Ansicht von Reid bezog sich der Konzern dabei auf sein Alter, zum Zeitpunkt der Kündigung war er 54 Jahre alt.
Ein US-Gericht lehnte nun die Nichtigkeitsbeschwerde von Google ab und ließ das Verfahren vor Gericht zu.
Reid zählt zur Pioniersriege im Internet. Er war an der Entwicklung der ersten Firewall, der Suchmaschine Altavista und der "alt.*"-Hierarchie von Newsgroups im Usenet beteiligt.
Diskriminierende Kommentare
Während seiner zweijährigen Zeit bei Google sei er permanent mit Kommentaren wie "alter Mann" und "hoffnungslos altmodisch" bedacht worden, so Reid. Auch sein 38-jähriger Vorgesetzter habe seine Ideen immer wieder als "veraltet" und "zu alt, um von Bedeutung zu sein", abgetan und ihn als "lethargisch" und "energielos" bezeichnet.
Jüngere Mitarbeiter würden grundsätzlich bessere Beurteilungen und auch höhere Boni bekommen, so Reid.
Ab 40 ist man ein "Greygler"
Google wies die Diskriminierungsvorwürfe zurück. Reid sei entlassen worden, da man seine Abteilung aufgelassen habe, erklärte der US-Konzern.
Das Unternehmen betonte weiters, dass man Mitarbeiter aller Altersschichten willkommen heiße. Von den 20.000 Vollzeitbeschäftigten seien derzeit etwa 200 "Greyglers", also Mitarbeiter über 40 Jahren.