Pakistan verschärft Internet-Überwachung

GOOGLE, YAHOO & CO.
26.06.2010

Anti-islamische Inhalte sollen blockiert werden

Pakistan will die Kontrolle über das Internet verstärken und hat am Freitag angekündigt, sieben große Websites, darunter Google und Yahoo, strenger zu überwachen, um islamfeindliche Inhalte und Links zu blockieren. 17 kleinere Websites und Blogs würden zudem vollständig blockiert. Der Schritt folgt einer zweiwöchigen Totalsperre des Sozialen Netzwerks Facebook im Mai und wurde gerichtlich angeordnet.

Angst vor Kollateralschäden

"Wenn Links zu anstößigen Inhalten auf diesen Websites auftauchen, sollen sie umgehend blockiert werden, ohne den Zugriff auf die Hauptseite zu beeinträchtigen", sagte der Sprecher der pakistanischen Telekomaufsicht, Khurram Mehram, am Freitag. Zu den unter Beobachtung stehenden Portalen zählen auch YouTube, Amazon, MSN, Hotmail und Bing.

Google-Sprecher Scott Rubin kündigte an, Pakistans Vorgehensweise genau beobachten zu wollen, um zu verhindern, dass der Zugang zu seinen Diensten beeinträchtigt werde. Die jüngsten Sperrmaßnahmen im Mai führten auch dazu, dass Wikipedia und die Fotowebsite Flickr sowie alle BlackBerry-Dienste kurzfristig von Pakistan aus nicht erreichbar waren. Ein Yahoo-Sprecher zeigte sich enttäuscht von dem pakistanischen Vorhaben: "Unser Grundsatz ist, dass der Zugang zu Information das Leben der Menschen verbessern kann."

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(futurezone/AP)