Grüne kritisieren Kauf von Microsoft-Produkten
Stadt Wien kauft Office-Lizenzen um 1,452 Millionen Euro
"Wir geben fast 1,5 Millionen Euro für 4.650 Microsoft-Lizenzen aus, obwohl es kostenfreie Open-Source-Alternativen gibt. Das ist verschwendetes Geld", so Marco Schreuder (Grüne) am Mittwoch in einer Aussendung.
Schreuder stellte die Frage, ob die Ambitionen der Stadt Wien, die 16.000 Computer innerhalb des Magistrats Schritt für Schritt auf Open-Source-Produkte umzustellen, eingeschlafen sind.
"Natürlich entstehen auch Kosten bei einer Umstellung, wie etwa Schulungen und administrativer Mehraufwand, aber der heutige Beschluss lässt befürchten, dass der Prozess, das Magistrat sukzessive auf Open Source umzustellen, nicht mit der notwendigen Verve verfolgt wird", so Schreuder in der Aussendung.
SPÖ: Parallelbetrieb
SP-Gemeinderätin Barbara Novak weist Schreuders Vorwürfe zurück. Nach wie vor sei es ein Ziel der Stadt Wien, die Balance zwischen Anbietern weit verbreiteter Anwendungen wie Microsoft und Open-Source Produkten zu wahren und so weit als möglich Herstellerunabhängigkeit zu bewahren. "Oberste Maxime dabei sind Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit", so Novak.
Ein Teil der derzeit verwendeten Microsoft-Lizenzen sei nicht mehr lauffähig und würden daher ersetzt. Genauso würden in der Stadt Wien seit Jahren Open-Source-Produkte erfolgreich verwendet werden.
Es stelle sich nicht die Frage, ganz oder gar nicht. Open-Source Anwendungen und Anwendungen der etablierten Software-Firmen würden sich hervorragend ergänzen.