Ederer: "Jobabbau war am schwierigsten"
Die neue Siemens-Personalchefin Brigitte Ederer zieht ein Resümee ihrer Zeit bei Siemens Österreich.
Ederer, seit Anfang Juli Personalchefin von über 400.000 Siemens-Mitarbeitern weltweit, denkt noch immer mit Bauchweh an den Personalabbau bei Siemens Österreich zurück. "Der Abbau der Beschäftigten war am schwierigsten", meinte sie am Samstag im Ö1-Mittagsjournal rückblickend zu ihrer Zeit als Siemens Österreich-Chefin.
Ederer will die Mitarbeiter künftig von mehr Arbeitszeitflexibilität überzeugen, indem sie ihnen auch Beschäftigungssicherheit gibt. Dies sei eine "Win-Win-Situation" für beide Seiten. In Österreich herrscht derzeit dicke Luft zwischen Industrie und Arbeitnehmern, da letztere eine Arbeitszeitverkürzung, erstere aber eine Arbeitszeitflexibilisierung (und damit geringere Überstundenzahlungen) durchsetzen wollen.
Kritik an der Bildungspolitik
Massive Kritik übte Ederer an der Bildungspolitik in Österreich. Dass hier keine Reformen stattfänden sei "verantwortungslos und traurig". "Es ist unverantwortlich, dass in so jungen Jahren eine Trennung der Qualifikation vorgenommen wird", betonte die ehemalige Europa-Staatssekretärin der SPÖ mit Blick auf die frühe Trennung von Hauptschülern und Gymnasiasten.
Ambitionen, wieder in die Spitzenpolitik zurückzukehren, zeigte Ederer keine. Die 54-jährige hat einen Fünfjahresvertrag, danach sieht sie sich in der Pension.
(APA)