D: Schaar fordert Datenschutz-App für Handys

"AHA-EFFEKT"
06.07.2010

Soll Nutzern zeigen, was Anbieter mit ihren Daten machen

Der deutsche Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hat Smartphone-Hersteller aufgefordert, ihren Nutzern Apps für die Nachverfolgung persönlicher Daten zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise könnten die Datenschutzrechte der Nutzer gestärkt werden.

Schaar machte den Vorschlag im Zusammenhang mit der Nutzung bestimmter Dienste, beispielsweise Ortungsdienste, die manche Smartphone-Hersteller anbieten. Die spezielle App könne den Nutzer dann darüber informieren, wer Daten speichere, wie lange sie gespeichert blieben und an wen die Daten weitergereicht würden. "Das wäre doch eigentlich eine tolle Sache", sagte Schaar am Dienstag in Berlin.

"Aha-Effekt" für viele Nutzer

"Letztlich geht es mir darum, die Fantasie der Entwickler anzuregen, dass sie dem Nutzer solche Möglichkeiten zur Verfügung stellen", sagte Schaar. Er wundere sich aber nicht darüber, dass die Firmen eine solche Anwendung bisher nicht angeboten hätten. Denn bei vielen Nutzern würde laut Schaar dann ein "Aha-Effekt" einsetzen.

Der oberste deutsche Datenschützer sagte, er stelle ein steigendes Interesse der Bürger an ihren Daten fest. Allerdings seien noch nicht alle ausreichend sensibilisiert für das Thema. Umfragen zeigten, dass ältere Bürger sich mehr um ihre Daten sorgten als jüngere.

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(dpa)