Gopher-Client für Android veröffentlicht
Unterstützung für frühes Informationssystem
Gopher, ein alter Internet-Informationsdienst, soll auf Smartphones eine Renaissance erleben: Einer der letzten Verfechter des "Gopherspace", Cameron Kaiser, stellte am Montag Version 0.1 Alpha seines Gopher-Clients Overbite für Googles Mobilbetriebssystem Android ins Netz.
Der 1991 an der Universität von Minnesota entwickelte Gopher-Dienst zeigt Dateien und Verzeichnisse in einer automatisch erzeugten Menüstruktur an. Nachdem die Universität aber 1993 für kommerzielle Installationen von Gopher-Servern Lizenzgebühren einheben wollte, verlor das System schnell gegenüber dem World Wide Web an Boden. Seit dem Jahr 2000 steht die Software unter der GPL.
Inhalte statt Design
Kaiser will die Vorteile des Gopher-Protokolls für das mobile Internet nutzen: Ein geringer Bedarf an Bandbreite und schnelle Darstellung der Inhalte kommen auch dem Smartphone-Nutzer entgegen. Gopher sei mehr als eine historische Kuriosität und könne neben dem Web weiterhin eine wichtige Rolle spielen, erklärte Kaiser. Inhalte seien auf Gopher-Sites wichtiger als das Design, heißt es im Gopher-Manifest auf seiner Website.
Auch für Firefox stellt das Projekt ein Gopher-Plug-in bereit, da der freie Browser ab Version 4.0 das Gopher-Protokoll nicht mehr unterstützen wird.
(dpa/futurezone)