Goldfarming und Cyberstalking

Ö1
09.07.2010

Am Sonntag in "matrix"

Mitte Mai 2010 ist das jüngste Buch des kanadischen Science-Fiction-Autors Cory Doctorow erschienen, das den Titel "For the Win" trägt. Es geht darin um Jugendliche, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, für Spieler von "World of Warcraft" und ähnlichen Massive Multiplayer Online Games virtuelle Reichtümer zu erspielen. Die "Gold Farmers" nützen diese Spiele aber auch, um sich weltweit zu organisieren.

Cory Doctorow, der sich für Creative Commons und die Electronic Frontier Foundation engagiert und die digitale Version seiner Bücher als Gratisdownload anbietet, beschäftigt sich damit erneut mit der Arbeits- und Wirtschaftswelt in einer vielleicht gar nicht so fernen Zukunft. In seinem Roman "Makers", der im Herbst 2009 auf den Markt kam, dreht sich diese Welt um Hightech-Bastler und 3-D-Printer, die nach dem Zusammenbruch der klassischen Wirtschaft alles auf den Kopf stellen. Sonja Bettel hat Cory Doctorow zu seinen Visionen der Arbeitswelt der Zukunft interviewt.

Die Beiträge über das jüngste Buch von Cory Doctorow und Cyberstalking sind am Sonntag, um 22.30 Uhr, im Ö1-Magazin "matrix" zu hören.

Ö1-Magazin "matrix"

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Cyberstalking

Über 100 Textnachrichten pro Tag, nächtliche Anrufe, ein Peilsender am Auto, unerwünschte Geschenke, Sexinserate und gefälschte Fotos - wenn Menschen andere Menschen verfolgen, belästigen oder bedrohen, dann sprechen Experten von Stalking. Für dieses Phänomen gibt es nicht eine spezifische Verhaltensweise, sondern ein ganzes Bündel und auch eine Vielzahl an Motiven.

Bis zu 18 Prozent der Frauen in Österreich geben in einer Umfrage an, zumindest einmal in ihrem Leben gestalkt worden zu sein, häufig vom Ex-Partner. Zunehmend geschieht das allerdings in der virtuellen Welt und dort sind Frauen und Männer zu beinahe gleichen Teilen Opfer und Täter. Jeder fünfte Internet-Nutzer in Österreicher fühlt sich in E-Mails oder Chats, durch SMS oder die Verbreitung von unerwünschten Inhalten auf Websites belästigt.

2006 trat in Österreich der Anti-Stalking-Paragraph in Kraft, doch das Gesetz deckt nicht alle Phänomene ab, die von Wissenschaftlern und Betroffenen beschrieben werden, vor allem, was Cyberstalking betrifft. Im April hat ein Bezirksgericht in Wien erstmals eine einstweilige Verfügung gegen einen Cyberstalker erlassen. Der Großteil der Strafverfahren nach Paragraph 107 a wird allerdings eingestellt. Barbara Zeithammer hat mit Betroffenen und Opferschützern, Juristen und Wissenschaftlern gesprochen.

(matrix)