Lenovo hat Endkundenmarkt im Visier
Computerhersteller will zweistelligen Marktanteil in Westeuropa
Der viertgrößte Computerhersteller der Welt, Lenovo, will sein Geschäft in Westeuropa deutlich ausbauen. Zunächst hat der Konzern Deutschland und Großbritannien im Visier. In spätestens zwei Jahren sei ein zweistelliger Marktanteil in den beiden Ländern wie weltweit angepeilt, sagte der für Westeuropa zuständige Vorstand Milko van Duijl der Zeitung "Euro am Sonntag". Dazu will das chinesische Unternehmen sein Angebot bei den großen Handelsketten MediaMarkt und Saturn erweitern.
Nach einer Übersicht des Marktforschungsunternehmens IDC kam der Konzern in Deutschland im ersten Quartal auf einen Marktanteil von 6,8 Prozent. Weltweit wolle der Konzern spätestens in einem Jahr über die Zehnprozentmarke kommen, kündigte Van Duijl an. Derzeit ist das Unternehmen, das 2005 das Thinkpad-Geschäft von IBM übernommen hatte, mit einem Marktanteil von 8,8 Prozent die Nummer vier.
Großes Potenzial bei All-in-one-Geräten
Großes Potenzial sieht Van Duijl bei All-in-one-Geräten, bei denen alle Komponenten einschließlich Bildschirm in einem einzigen Gehäuse untergebracht sind, wie etwa bei Notebooks. Die Markteinführung eines eigenen Handys plant der Konzern für Europa hingegen nicht. In China hatte Lenovo ein Mobiltelefon mit dem Namen "LePhone" auf den Markt gebracht.
Mit der aktuellen Marktentwicklung zeigte sich Van Duijl in dem Interview zufrieden. Der Trend des ersten Quartals habe sich fortgesetzt, die PC-Nachfrage ziehe weiter an. Er rechne damit, dass im zweiten Halbjahr auch die Unternehmen verstärkt investierten. Viele Firmen-PCs seien veraltet. Mit Windows 7 gebe es zudem ein neues Betriebssystem.
(dpa)