Paraflows 2010: Geist und Materie
Wiener Festival für digitale Kunst und Kulturen
Das Wiener Digitalkulturfestival paraflows hat am Donnerstag sein Programm für 2010 vorgestellt. Unter dem Motto "Mind and Matter" werden vom 9. September bis zum 10. Oktober zahlreiche Ausstellungen und Aktionen sowie ein Symposion stattfinden.
Unter anderem wird es auf der fünften paraflows darum gehen, welche Rolle die Hardware in der medialen Infrastruktur spielt. Auch zur Erhaltung von Medienkunst und den zugehörigen Computersystemen wird es Debatten geben.
Der Ursprung der Medienkunst
"Die vergangenen Jahre haben wir uns mit Raum beschäftigt, dieses Jahr rücken wir den Menschen in den Mittelpunkt", so Festivalleiter Günther Friesinger bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien. Erstmalig wird auch ein Preis, der Digital Society Award, vergeben. Unter dem Titel "Mind and Matter" wird sich eine im Künstlerhaus präsentierte Ausstellung neben Workshops und Symposion mit dem "utopischen Potenzial von digitaler Kunst" beschäftigen.
"Thema ist der Ursprung der Medienkunst selbst", sagte Ausstellungsleiterin Judith Fegerl. "Wir stellen Geist und Materie gegenüber, also quasi Soft- und Hardware, und wollen zeigen, dass digitale Kunst komplex und vielschichtig ist." Die Ausstellung findet heuer erstmals im Künstlerhaus statt und fokussiert sich auf die "physische Manifestation virtueller Gegebenheiten". Gezeigt werden die Übertragung digitaler Daten in die Dreidimensionalität und Arbeiten, die eine Beziehung zwischen Mensch und technologischen Systemen herstellen.
Digital Society Award
Rund 30 Künstler präsentieren ihre Werke, auch der 2006 verstorbene "Pionier der österreichischen Medienkunst", Zelko Wiener, ist mit zwei Skulpturen vertreten. Unter den teilnehmenden Künstlern befinden sich Celine Berger sowie Lia und Julian Palacz. Theoretisch ergänzt wird die Ausstellung durch Workshops und drei Symposien zu den Themen Technologie, Archive und Netzwerke; genaue Veranstaltungsorte stehen noch nicht fest.
Erstmalig wird im Rahmen des Festivals der Digital Society Award für Engagement in digitalen Medien und Social Networks vergeben. "Der Preis geht an Pionierprojekte und Arbeiten, die neue Formen gesellschaftlicher Partizipation ermöglichen", so Friesinger.
Auch zur Langen Nacht der Museen sind spezielle Events geplant, Konkretes dazu gibt es noch nicht. Vergangenes Jahr konnte das Festival 6.500 Besucher verbuchen, was auch dem Thema "Urban Hacking" und der Containerinstallation auf dem Karlsplatz zu verdanken war. Da der Eintritt in die Ausstellung heuer erstmalig nicht kostenlos sein wird, rechnen die Veranstalter nicht damit, dass die Besucherzahlen des Vorjahres übertroffen werden können.
(APA/futurezone)