Telekom Austria dementiert Verkaufsgespräche

PRIVATISIERUNG
20.07.2010

Die Telekom Austria (TA) hat Medienberichte über Verkaufsgespräche mit der russischen MTS entschieden zurückgewiesen. Die Personalvertretung zeigte sich beunruhigt.

Die Telekom Austria Group dementierte "entschieden", dass eine interne Arbeitsgruppe einen Verkauf an die russische Telekommunikationsfirma MTS evaluiere. Auch gebe es keinen Privatisierungsauftrag des Eigentümers ÖIAG, stellte das Unternehmen in einer Aussendung am Dienstag fest.

Auch die Personalvertretung reagierte am Dienstag heftig auf einen Bericht des "WirtschaftsBlatts" (Onlineausgabe), wonach ein Verkauf an die MTS geprüft werde. Man sei "klar gegen einen Ausverkauf des Unternehmens", dieser würde "Hunderte Arbeitsplätze gefährden". Das Management habe gerade erst "in einer Hauruckaktion" Festnetz und Mobilfunk zusammengeführt. "Die neuerlichen Gerüchte wenige Tage danach über einen Verkauf an die russische Firma MTS beunruhigen uns zutiefst", hieß es in einer Aussendung des Vorsitzenden der Personalvertretung, Markus Hinker.

Personalvertretung droht mit Protesten

Die Personalvertretung werde die Fusion von Festnetz und Mobilfunk nur unterstützen, "wenn die A1 Telekom Austria damit als integrierter Konzern gestärkt in eine eigenständige Zukunft geht". Falls damit nur ein Verkauf an die Russen vorbereitet werde, "werden wir uns dagegen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zur Wehr setzen", so Hinker.

Laut "WirtschaftsBlatt" hatte es vor "einigen Wochen" ein konkretes Kaufangebot der Russen gegeben. Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) habe daraufhin die TA beauftragt, Chancen und Risken eines solchen Deals zu prüfen, so die Zeitung. Schon im März hatte es Gerüchte gegeben, dass MTS die TA übernehmen wolle.

Die MTS, Nummer eins auf dem russischen Telekommunikationsmarkt, steht unter der Kontrolle des russischen Milliardärs Wladimir Jewtuschenkow.

Mehr zum Thema:

(APA)