Motorola fühlt sich von Huawei ausspioniert
Klage vor US-Gericht eingebracht
Der US-Konzern Motorola bezichtigt den chinesischen Telekomausrüster Huawei der Industriespionage. Mehr als ein Dutzend Motorola-Mitarbeiter hätten über Jahre hinweg geheime Informationen an die Chinesen weitergegeben, erklärte das US-Unternehmen in einer Klagsschrift. Der Huawei-Gründer und Verwaltungsratschef Ren Zhengfei soll persönlich in die Affäre verwickelt sein.
Huawei weist Vorwürfe zurück
Die Vorwürfe entbehrten jeder Grundlage, entgegnete der chinesische Konkurrent laut einem Bericht der Zeitung "Wall Street Journal" ("WSJ") vom Donnerstag. Motorola reichte die Klage vor einem Bezirksgericht im US-Bundesstaat Illinois ein. Als Beweis führte der amerikanische Konzern E-Mail-Korrespondenzen zwischen mittlerweile ehemaligen Mitarbeitern und dem Huawei-Management an.
Mobilnetzgeschäft verkauft
Motorola stellt unter anderem Mobilfunkausrüstung her, mit der die Telekommunikationskonzerne ihre Netze aufbauen. Motorola gehört zu den ältesten Spielern der Branche. Huawei hat den Markt mit Niedrigpreisen aufgerollt und ist zu einem der größten Akteure aufgestiegen. Motorola will sich aus der Netztechnik zurückziehen und hat die Sparte erst jüngst an das finnisch-deutsche Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN) verkauft.
(dpa)