48 Prozent Gewinnplus bei Microsoft
Der US-Softwarekonzern Microsoft konnte seinen Gewinn im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 48 Prozent auf 4,52 Milliarden US-Dollar (3,52 Mrd. Euro) steigern. Stützen des Konzerns sind weiterhin Windows und Office, das Geschäft mit Bing, Zune & Co. lief im Geschäftsjahr 2010 vergleichsweise schleppend.
Verantwortlich für den gewaltigen Sprung ist das Betriebssystem Windows 7, das allerdings erst im Oktober 2009 auf den Markt kam, weswegen sich die PC-Käufer im Vergleichszeitraum 2009 eher zurückgehalten hatten.
Der Umsatz des Konzerns stieg um 22 Prozent auf 16,04 Milliarden US-Dollar (12,5 Mrd. Euro). Nach eigenen Angaben konnte Microsoft seit dem Start von Windows 7 rund 175 Millionen Lizenzen verkaufen. Mit seinem starken Ergebnis schlug Microsoft die Erwartungen der Börse. Laut Microsoft-Finanzchef Peter Klein ist das abgelaufene Quartal das bisher stärkste in der Geschichte des Unternehmens.
Vor allem das Geschäft mit Betriebssystemlizenzen für Businesskunden sei sehr gut gelaufen, diese kauften nun nach den Investitionsstopps während der Wirtschaftskrise wieder neue Geräte ein.
Laut Microsoft-Geschäftsführer Kevin Turner setzt der Konzern seine Hoffnungen für die zweite Jahreshälfte 2010 vor allem auf das Cloud-Computing-System Windows Azure sowie auf das Mobil-Betriebssystem Windows 7 und das Spielesystem Xbox Kinect.
Das Geschäftsjahr 2010
Mit dem vergangenen Quartal endete auch das Geschäftsjahr für Microsoft. Der Umsatz gegenüber dem Vorjahr stieg um sieben Prozent auf 62,48 Milliarden US-Dollar, der operative Gewinn um 18 Prozent auf 24,1 Milliarde, der Nettogewinn um 29 Prozent auf 18,76 Milliarden Dollar.
Die Betriebssystem-Abteilung fuhr dank Windows 7 im Jahresvergleich ein Umsatzplus von 23 Prozent auf 18,49 Milliarden US-Dollar ein. Der operative Gewinn stieg hier um 30 Prozent auf 12,98 Milliarden Dollar. Die Abteilung Server und Tools konnte den Umsatz nur um fünf Prozent auf 14,87 Milliarden steigern, der Gewinn stieg hier um 14 Prozent auf 5,5 Milliarden US-Dollar.
In der Business Division trägt Microsoft Office das Geschäft, 90 Prozent des Jahresumsatzes in Höhe von 18,64 Milliarden Dollar stammen aus dem Geschäft mit der Bürosoftware. Hier fiel der Umsatz im Jahresvergleich leicht um ein Prozent, der Gewinn stieg um ein Prozent auf 11,78 Milliarden Dollar. Den leichten Umsatzrückgang führt der Konzern auf das Upgrade-Versprechen für bestimmte Käufer von Office 2007 im Vorfeld des Starts von Office 2010 zurück.
Bing und Xbox
Die Online Services Division (OSD), zu der auch Microsofts Suchmaschine Bing gehört, konnte den Umsatz im Jahresvergleich um vier Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar steigern. Der operative Verlust stieg allerdings auch, und zwar um 43 Prozent auf Minus 2,4 Milliarden Dollar. Das sei auf die gestiegenen Betriebskosten zurückzuführen, so Microsoft, außerdem schlägt hier die Unterstützung für Yahoo zu Buche.
In Microsofts Unterhaltungsabteilung, zu der die Produkte Xbox, Zune und Windows Mobile gehören, stagnierte der Umsatz, er blieb im Jahresvergleich auf rund acht Milliarden Dollar. Der Gewinn stieg von 108 auf 679 Millionen Dollar. Während der Musikspieler Zune und Windows Mobile schwächeln, konnte der Online-Spieldienst Xbox Live zulegen. An Xbox-Konsolen verkaufte Redmond im vergangenen Geschäftsjahr 10,3 Millionen, etwas weniger als 2009 (11,2 Mio.).
Im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres habe auch die Einstellung des Smartphone-Projekts KIN auf die Bilanz gedrückt.
(AP/futurezone)