Indien plant Tablet-PC für 30 Dollar
Indien hat den Prototypen eines Tablet-PCs präsentiert, der rund 30 Dollar (23,2 Euro) kosten soll. Der Rechner soll ab 2011 in Produktion gehen und vor allem an Schulen zum Einsatz kommen.
Das Gerät soll über einen Touchscreen verfügen und mit einem Linux-Betriebssystem laufen, berichtete die "Economic Times" am Freitag. Den Angaben der englischsprachigen indischen Zeitung zufolge soll der Tablet-PC mit zwei GB RAM, WLAN-Konnektivität und USB-Schnittstellen ausgestattet sein.
Auch der Betrieb mit Solarenergie ist angedacht. Diese Option sei jedoch nur mit Aufpreis möglich, hieß es. Der Tablet-PC soll unter anderem für Textverarbeitung, Surfen im Internet oder Videokonferenzen genutzt werden können, so die "Economic Times".
Weitere Kostensenkungen angestrebt
Der indische Erziehungsminister Kapil Sibal wandte sich zur Entwicklung des Tablet-PC an Studenten und Professoren indischer Eliteunis. Sein Ziel ist es, die Kosten bis auf zehn Dollar zu senken.
Eine Sprecherin seines Ministeriums erklärte, dass bereits mehrere Unternehmen, darunter eines aus Taiwan, Interesse an der Produktion des Rechners gezeigt hätten. Einen Vertrag gebe es aber noch nicht.
"Antwort auf OLPC-Projekt"
Sibal bezeichnete den geplanten Tablet-PC als Indiens Antwort auf das OLPC-Projekt ("One Laptop per Child") des Massachusetts Institute of Technology (MIT) von Nicholas Negroponte.
Die 2005 gestartete Initiative wollte einen Laptop für nur 100 Dollar anbieten, musste den Preis für den Bildungsrechner XO später aber hinaufsetzen. Bisher wurden bereits mehr als zwei Millionen Stück des XO ausgeliefert. Ende vergangenen Jahres kündigte OLPC auch einen Tablet-PC an. Im vergangenen Mai hieß es, dass der Rechner im Jänner 2011 präsentiert werden soll. Für institutionelle Abnehmer soll das Geräte weniger als 100 Dollar pro Stück kosten.
Indien hatte bereits Anfang 2009 mit Plänen zu einem Billigrechner aufhorchen lassen, mit dem Bildungsangebote über das Internet angeboten und Schüler und Studenten vernetzt werden sollten. Verwirklicht wurde das Gerät bisher allerdings nicht.
/APA
(futurezone, /AP/apn)