Neue Methode zur Analyse von Schaltkreisen
Forscherteams aus Deutschland und der Schweiz haben eine Methode entwickelt, die die Entwicklung von Schaltkreisen in Mobiltelefonen und Laptops vereinfachen könnte. Dafür verwenden sie Atome, die auf nur wenige Millionstel Grad über dem absoluten Nullpunkt von minus 273,15 Grad abgekühlt werden.
Die eiskalten Atome dienen als Sensoren zur Untersuchung von Mikrowellenschaltkreisen, wie die Universität Basel am Dienstag mitteilte. Diese Schaltkreise dekodieren und verarbeiten in Handys und WLAN-fähigen Laptops die Informationen, die über Funk übertragen werden.
An dem Projekt waren Mitarbeiter des Departements für Physik der Universität Basel, des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik und der Fakultät für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität München beteiligt.
Kalte Atome als Sensoren
Bisher können Magnetwellenfelder nur Punkt für Punkt abgerastert und vermessen werden. Die Überprüfung und damit die Verbesserung der Schaltkreise nimmt deshalb eine gewisse Zeit in Anspruch. Mit der neuen Methode hingegen lässt sich mit einer einzigen Messung ein komplettes Bild einer Feldkomponente in einer Ebene vornehmen.
Die Technik basiere darauf, dass Atome bei extrem kalter Temperatur den Gesetzen der Quantenphysik gehorchen, berichten die Forscher um Philipp Treutlein vom Departement Physik der Uni Basel gemeinsam mit deutschen Kollegen im Fachmagazin "Applied Physics Letters". Kalte Atome reagierten äußerst empfindlich auf äußere Felder, was sie zu idealen Sensoren mache.
Laut den Forschern sind Experimente mit ultrakalten Atomen relativ einfach durchzuführen. Das Abkühlen dauere nur wenige Sekunden. Bis zur kommerziellen Anwendung der Methode sei aber noch weitere Arbeit nötig, wird Treutlein in der Mitteilung zitiert. Die Forscher haben ihre Technik bereits zum Patent angemeldet.
(sda/futurezone)