DT mit weniger Umsatz und Gewinn

ZAHLEN
05.08.2010

Der Teilrückzug aus dem schwächelnden Großbritannien-Geschäft hat die Deutsche Telekom (DT) abermals belastet. Der Überschuss des Bonner Konzerns sank nach dessen Angaben vom Donnerstag im zweiten Quartal um neun Prozent auf 475 Millionen Euro.

Die DT hatte ihr britisches Mobilfunkgeschäft T-Mobile UK Anfang April mit der France-Telecom-Tochter Orange UK zusammengelegt. Das Gemeinschaftsunternehmen sorgte nun noch für eine Nettobelastung von etwa 200 Millionen Euro. Ohne diesen Effekt wäre der Überschuss also gestiegen. Bereits 2009 hatte die DT auf T-Mobile UK 1,8 Milliarden Euro abgeschrieben.

Der Konzernumsatz ging im abgelaufenen Vierteljahr um 4,4 Prozent auf 15,53 Milliarden Euro zurück. Von Reuters befragte Analysten hatten bei 15,4 Milliarden Umsatz mit 757 Millionen Euro Überschuss gerechnet.

Trendwende in Sicht

Im Deutschlandgeschäft, dem größten Umsatzträger des Konzerns, kam die DT der lang ersehnten Trendwende näher. "Ein ganz zentrales Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des Deutschlandgeschäfts wiederherzustellen, haben wir erreicht", erklärte Konzernchef Rene Obermann. Nachdem im ersten Quartal zum ersten Mal seit langem wieder ein Umsatzplus im Mobilfunkgeschäft erzielt wurde, ging der Umsatz in der Festnetzsparte im zweiten Quartal nur noch um drei Prozent zurück - das ist der geringste Rückgang seit zwei Jahren.

Die Erlöse im Mobilfunkgeschäft stiegen um 5,5 Prozent, vor allem, weil immer mehr Menschen unterwegs im Internet surfen. Insgesamt gingen die Erlöse auf dem Heimatmarkt um 0,4 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro zurück. Obermann will das Geschäft in zwei Jahren spätestens wieder flottkriegen.

Für 2010 erwartet der Vorstand des rund 260.000 Mitarbeiter starken Konzerns unverändert einen Free Cash-Flow von 6,2 Milliarden Euro und ein bereinigtes Betriebsergebnis (EBITDA) von etwa 19,5 Milliarden Euro. 2009 betrug das EBITDA 20,7 Milliarden Euro.

(Reuters)