Clinton schaltet sich in BlackBerry-Streit ein

MOBIL
06.08.2010

Im Streit um die Sperrung von Diensten bei BlackBerry-Smartphones hat US-Außenministerin Hillary Clinton Gespräche zwischen den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten angekündigt.

"Wir wissen, dass es berechtigte Sicherheitsbedenken gibt", sagte Clinton am Donnerstag in Washington vor Reportern. Zugleich gebe es bei der Nutzung der Telefone ein berechtigtes Interesse an "freier Nutzung und freiem Zugang". Clintons Sprecher sagte, die USA würden auch Kontakt zu Saudi-Arabien, Indien und weiteren Ländern aufnehmen, in denen es Sicherheitsbedenken gebe.

Die Vereinigten Arabischen Emirate, die eine wichtige Drehscheibe für Unternehmen sind, hatten am Sonntag angekündigt, wichtige BlackBerry-Dienste wegen "Sicherheitsproblemen" ab dem 11. Oktober stoppen zu wollen. Dabei geht es unter anderem um das Versenden von Kurznachrichten und den Zugang zum Internet. Auch Saudi-Arabien kündigte einen solchen Schritt an.

Zensur und Kontrolle im Netz

Beide Länder beschränken den Zugang zum Internet und sperren etwa den Zugang zu pornografischen und auch einigen politischen Websites. Die Smartphones des kanadischen Herstellers Research in Motion (RIM) verschlüsseln die Daten ihrer Besitzer bereits auf dem Gerät und erschweren damit eine Überwachung der Nutzer. RIM leitet den Datenverkehr über Zentren in Nordamerika und Großbritannien, was wiederum Sicherheitsbedenken in Drittstaaten darüber ausgelöst hat, dass die Geheimdienste dieser Länder Zugriff auf die unverschlüsselten Daten haben könnten.

Kanadas Handelsminister Peter Van Loan sagte, die Verbote drohten "weitreichende Folgen" für den freien Datenverkehr zu haben. Sein Land werde die Interessen von RIM und BlackBerry verteidigen, sagte er der Nachrichtenagentur Dow Jones. Kanada stehe mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und weiteren Ländern in Kontakt, um eine "konstruktive Lösung" zu finden.

(AFP)