SAP übernimmt Verantwortung für Datenklau
Konzern: Oracle-Milliardenforderungen überzogen
Der deutsche Softwarekonzern SAP geht im Streit um unrechtmäßig heruntergeladene Daten auf seinen Erzrivalen Oracle zu. SAP übernahm in der Nacht auf Freitag die Verantwortung für das Vorgehen ihrer Ex-Tochter TomorrowNow. "SAP wird Oracle den Schaden ersetzen, den die begrenzten Handlungen von TomorrowNow tatsächlich verursacht haben", erklärte Finanzchef Werner Brandt in einer Mitteilung.
"Forderungen überzogen"
Oracle wirft SAP vor, über TomorrowNow mehrfach verbotenerweise für Kunden bestimmte Oracle-Daten heruntergeladen zu haben. Die in den USA beheimatete SAP-Tochter bot Service für Oracle-Kunden an. Oracle hatte von Industriespionage gesprochen und den entstandenen Schaden auf rund eine Milliarde Dollar (rund 759 Mio. Euro) beziffert. In Kalifornien läuft deshalb ein Gerichtsverfahren.
Die Höhe der Oracle-Forderungen im Milliardenbereich hält SAP für vollkommen überzogen. In Gerichtsunterlagen kalkulieren die Deutschen mit wahren Schäden von maximal mehreren zehn Millionen Dollar.
Langjähriger Rechtsstreit
Der Streit zieht sich seit 2007 hin. TomorrowNow selbst gibt es schon lange nicht mehr. SAP hatte die Tochter Ende 2008 geschlossen.
(APA/dpa)