BlackBerry-Hersteller einigt sich mit Saudi-Arabien

MOBIL
07.08.2010

Im Streit über die Nutzung des BlackBerry-Smartphones konnte der kanadische Hersteller Research in Motion (RIM) eine Sperrung der verschlüsselten Datenübertragung abwenden.

Laut einem Bericht des TV-Senders El Arabija sollen die saudiarabischen Behörden Einblicke in die versandten Daten erhalten. In Verhandlungskreisen hieß es, nur noch letzte Details der Einigung müssten festgelegt werden.

Zur Entschlüsselung der Blackberry-Dienste soll ein eigener Server in Saudi-Arabien installiert werden, berichtete El Arabija weiter. Ein Vertreter eines von drei beteiligten Telekommunikationsanbietern im Land sagte: "Es gibt praktisch eine Einigung und wir arbeiten derzeit an der genauen Ausgestaltung".

Somit wird den nationalen Bestimmungen entsprochen, nach denen eine staatliche Überwachung der Kommunikation möglich sein muss.

Am Freitag wurden die BlackBerry-Dienste auf staatliche Anweisung kurzzeitig blockiert.

Bisher keine staatliche Kontrolle möglich

Saudi-Arabien hatte zu Wochenbeginn angekündigt, den Messenger-Dienst von RIM am Freitag abzuschalten. Zur Begründung hieß es, die auf den rund 700.000 BlackBerrys im Land angebotenen Dienste entsprächen nicht den lokalen Bestimmungen.

BlackBerry-Hersteller RIM verschlüsselt E-Mails und andere Botschaften direkt auf dem Telefon und versendet die Daten über Zentren in Nordamerika und Großbritannien - dadurch war die Kommunikation mit den Geräten der staatlichen Kontrolle weitgehend entzogen.

Probleme auch in Vereinigten Arabischen Emiraten

Die Vereinigten Arabischen Emirate, die eine wichtige Drehscheibe für Unternehmen sind, haben ebenfalls angekündigt, wichtige BlackBerry-Dienste wegen "Sicherheitsproblemen" ab dem 11. Oktober stoppen zu wollen. Beide Länder beschränken den Zugang zum Internet und sperren etwa den Zugang zu pornografischen und auch einigen politischen Websites.

Auch in Indien steht der Blackberry-Hersteller RIM wegen der Verschlüsselung seiner Dienste unter Druck.

Mehr zum Thema:

(AP/AFP)