Saudi-Arabien: BlackBerry-Frist bis Montag
RIM und Mobilfunker testen Alternativen
Im Streit um die verschlüsselte Datenübertragung des Internettelefons Blackberry in Saudi-Arabien zeichnet sich eine Lösung ab. Laut einem Bericht des TV-Senders Al-Arabija sollen staatliche Stellen Einblicke in die versandten Daten erhalten. Die Behörden gaben dem Hersteller Research in Motion (RIM) und den örtlichen Netzbetreibern bis Montagabend Zeit, eine Lösung zu finden.
RIM habe den Grundsatz akzeptiert, dass die saudi-arabischen Behörden auf den Inhalt der Dienste zugreifen dürften, berichtete Al-Arabija am Samstag weiter. Zur Entschlüsselung der Blackberry-Dienste könne ein Server in Saudi-Arabien installiert werden. Bisher stehen die Blackberry-Server in Kanada. Da die Übertragungen direkt auf dem Telefon verschlüsselt werden, sind sie damit staatlicher Kontrolle weitgehend entzogen. Die saudi-arabische Telekommunikationsbehörde CITC erklärte laut der Nachrichtenagentur Spa, sie wolle nach dem Montag entscheiden, ob die Blackberry-Dienste gesperrt würden oder nicht.
Letzte Details fixieren
In Verhandlungskreisen hieß es, nur noch letzte Details der Vereinbarung müssten festgelegt werden. "Es gibt praktisch eine Einigung, und wir arbeiten derzeit an der genauen Ausgestaltung", sagte ein Vertreter eines der drei beteiligten Telekommunikationsanbieter AFP.
Die CITC hatte vergangene Woche angekündigt, den Messenger-Dienst für die 700.000 Blackberrys im Land am Freitag abzuschalten. Die Sperrung dauerte dann aber nur vier Stunden - offenbar ein Warnschuss, um Druck in den Verhandlungen auszuüben. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate hatten angekündigt, die verschlüsselten Funktionen der rund 500.000 Blackberrys im Land ab 11. Oktober zu sperren.
(AFP)