Probleme mit Körperscannern
In Italien wurde der Testeinsatz von Körperscannern auf mehreren Flughäfen abgebrochen. Die Bilder seien zu unscharf, hieß es seitens der Behörden. In Deutschland, wo die Nacktscanner ab Herbst getestet werden sollen, wird ein Vertrag mit einem Hersteller geprüft, weil der auch Streubomben produziert.
Die Tests mit den Körperscannern auf den italienischen Flughäfen sind vorerst gescheitert. Auf denm Höhepunkt der Sommerzeit ist die Testphase mit den auch Nacktscanner genannten Geräten auf dem Venediger Flughafen Marco Polo, in Mailand Malpensa und Rom Fiumicino unterbrochen worden, berichten italienische Medien.
Unscharf
Die Bodyscanner wurden den Produzenten zurückgegeben, die sie zur Testphase zur Verfügung gestellt hatten. Der Grund: Das Bild der Passagiere, das die Geräte produzieren, sei zu unscharf und nicht in der Lage, die notwendigen Sicherheitsstandards bei den Kontrollen zu garantieren. Neue Bodyscanner mit schärferen Bildern sollen ab September getestet werden. Die Testphase wurde lediglich auf dem Flughafen von Palermo fortgesetzt. "Die Resultate der Tests waren bisher nicht die erhofften", erklärte der Präsident der Luftfahrtbehörde Enac, Vito Riggio. Ärzte warnten auch vor den gesundheitsgefährdenden Auswirkungen der Röntgenstrahlung der Bodyscanner.
Die Körperscanner wurden bisher auf Passagieren getestet, die in die USA reisten. Die Passagiere konnten sich weigern, sich von den Körperscannern fotografieren zu lassen. Sie wurden dann normalen Kontrollen mit Abtastung unterzogen. Innenminister Roberto Maroni hatte kürzlich berichtet, er wolle die Geräte auch in den Bahnhöfen einführen.
D: Verträge werden geprüft
In Deutschland prüft unterdessen die Bundesregierung, einen Vertrag für zwei Nacktscanner-Testgeräte aufzulösen, weil der US-Mutterkonzern des Herstellers auch international geächtete Streubomben produziert. Dann müsse der Bund aber voraussichtlich mit Vertragsstrafen rechnen, sagte ein Sprecher des deutschen Innenministeriums am Mittwoch. Würden die Geräte zurückgegeben, müsse auch der Testlauf auf dem Hamburger Flughafen abgesagt werden, weil Konkurrenzprodukte zu schlecht seien.
Die Nacktscanner, mit denen die Bundespolizei demnächst in Hamburg probehalber Passagiere auf gefährliche Gegenstände durchleuchten will, seien nicht direkt vom US-Hersteller L3 Communications Security and Detection Systems bezogen worden. Vertragspartner sei die Firma EAS Envimet Analytical Systems im österreichischen Brunn am Gebirge. Die betroffenen Körperscanner sollen rund 150.000 US-Dollar (114.000 Euro) pro Stück kosten.
(APA/dpa)