Brain Force kämpft mit Umsatzrückgang
Seit 2009 konzernweit 30 Prozent der Mitarbeiter abgebaut
Der börsenotierte IT-Dienstleister Brain Force musste in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2009/10 einen Umsatzrückgang um 23 Prozent auf 53,9 von 70,5 Millionen Euro hinnehmen. Das operative Ergebnis ging von 1,67 auf -1,09 Millionen Euro zurück, das Ergebnis nach Steuern stieg hingegen auf 1,9 (-4,3) Millionen Euro.
Ausschlaggebend dafür waren Buchgewinne aus Transaktionen im ersten Quartal. Für das gesamte Geschäftsjahr geht das Management unverändert von einen Umsatz von rund 70 Millionen Euro und einem deutlich positiven EBIT aus. Dabei seien nicht wiederkehrende Restrukturierungsaufwendungen von 1,82 Millionen und Buchgewinne von 6,33 Millionen Euro zu berücksichtigen, so Brain Force am Donnerstag in einer Ad-hoc-Mitteilung.
Entspannung ab September
"Aus heutiger Sicht rechnen wir ab September wieder mit einem besseren wirtschaftlichen Umfeld und einem Anziehen des Geschäftes nach den Urlaubsmonaten Juli und August. Durch die deutlich schlankere Kostenstruktur des Brain-Force-Konzerns sollten dann wieder nachhaltig positive operative Ergebnisse erwirtschaftet werden", so der Vorstandsvorsitzende Michael Hofer.
Auch das dritte Quartal war wie schon die sechs Monate davor vom schwierigen wirtschaftlichen Umfeld geprägt - der Konzernumsatz brach um 21 Prozent auf 16,6 Millionen Euro ein, das EBIT verringerte sich auf -0,41 (-0,01) Millionen Euro. Bestenfalls könne man von einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau sprechen, heißt es. Die operative Umsatz- und Ergebnisentwicklung werde nach wie vor durch geringe Lizenzerlöse und Preisdruck im Servicegeschäft beeinträchtigt. "Wir haben daher die angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen im dritten Quartal konsequent umgesetzt, um die operative Performance rasch und nachhaltig zu verbessern", so Hofer.
30 Prozent der Belegschaft abgebaut
Restrukturierungsmaßnahmen kosteten bisher 1,82 Millionen Euro. Dieses wurden durch den Buchgewinn aus dem Verkauf des Professional Services Geschäftes in Österreich von 2,47 Millionen Euro und der Aufdeckung einer stillen Reserve im Zuge der erstmaligen at-equity Konsolidierung von SolveDirect von 3,86 Millionen Euro deutlich überkompensiert.
Von Ende 2008 bis Juni 2010 wurden konzernweit rund 200 angestellte Mitarbeiter - das sind rund 30 Prozent der Belegschaft - abgebaut. Daraus ergibt sich eine jährliche Personalkostenreduktion von rund zehn Millionen Euro.
(APA)