Oracle lässt OpenSolaris sterben
Entwicklung von Solaris künftig ohne OpenSolaris-Team
Nachdem der Datenbankkonzern Oracle monatelang über die Zukunft von OpenSolaris, das in weiten Teilen freie Derivat des UNIX-basierten Betriebssystems Solaris, schwieg, fiel nun eine Entscheidung: Oracle will das Projekt OpenSolaris beenden, die Entwicklung von Solaris 11 hat Vorrang, wie das Unternehmen in einer E-Mail an die Entwickler mitteilte.
Oracle wird demnach dem OpenSolaris-Entwicklerteam keinen Einblick mehr in den Entwicklungsprozess von Solaris geben. Der Source-Code werde künftig nur noch nach der Veröffentlichung der geschlossenen, kommerziellen Version von Solaris offengelegt. Für das freie Projekt bedeutet dies faktisch das Aus. Auch die Veröffentlichung von OpenSolaris 2010.05 sei gestrichen.
Solaris 11 hat Vorrang
Im Zentrum von Oracles Bemühungen stehe derzeit die Entwicklung von Solaris 11, dessen Roadmap vor einigen Tagen veröffentlicht wurde. Freie Projekte wie etwa Gnome, Apache, Perl und OpenSSL wolle Oracle weiterhin unterstützen. Diese seien für die Entwicklung von Solaris relevant und deshalb von Interesse.
Im Februar des Jahres zeigte sich das OpenSolaris-Entwicklerteam bereits verärgert. Die beiden OpenSolaris-Entwickler Peter Tribble und Ben Rockwood hatten sich mit einem offenen Briefen bei Oracle beschwert, dass das Projekt - nach der Übernahme von Sun durch Oracle im Jänner - noch in keiner Roadmap des Unternehmens aufgetaucht sei.