Thailand blockiert WikiLeaks-Website
Regierung gibt Sicherheitsgründe an
Aus Sicherheitsgründen ließ die thailändische Regierung die Whistleblower-Website WikiLeaks sperren, wie die Zeitung "Bangkok Post" am Mittwoch (Ortszeit) berichtete. In Notfällen habe die thailändische Regierung die Befugnis so zu reagieren, verteidigte ein Regierungsbeamter die Zensurmaßnahme. So rechtfertige eine Notverordnung aus dem Jahre 2005 die Vorgehensweise.
Der Auftrag sei von jener Regierungsabteilung gekommen, der die Beobachtung von politischen Unruhen unterliegt, so eine Sprecherin des Ministeriums für Informations- und Kommunikationstechnologie. Der Zugang zur Website wurde vorübergehend gesperrt.
WikiLeaks reagiert
WikiLeaks hat auf die Sperre seitens der tailändischen Regierung reagiert und eine eigene ThaiLeaks-Website eingerichtet, die sämtliche relevanten Links zum Thema Thailand enthält. Damit hätten Interessenten die Möglichkeit, die Beiträge über einen direkten Link runterzulanden.
Den Betreibern der Website sei zudem nicht klar, warum die Site gesperrt wurde. Auf ThaiLeaks stellen die WikiLeaks-Betreiber auch eine Anleitung zur Verfügung, wie die Sperre zu umgehen sei.
Abteilung für Cybercrime
Thailand machte bereits 2007 mit Zensurmaßnahmen Schlagzeilen, als die Regierung die Videosharing-Website YouTube blockieren ließ. Grund war ein Video, in dem König Bhumibol veralbert wurde.
In den vergangen Jahren habe die Regierung Zehntausende Websites sperren lassen, wie die Zeitung berichtet. Zumeist wurde als Grund die Beleidigung der Monarchie genannt, die im Land als Delikt angesehen und mit bis zu 15 Jahren Gefängnis geahndet werde. Um Kritik an der Königsfamilie auch im Internet zu beobachten, sei eine eigene Cybercrime-Abteilung eingerichtet worden.