Lenovo entwickelt Spielekonsole

EBOX
27.08.2010

Der chinesische Computerhersteller Lenovo will ab 2011 auf dem Spielemarkt mitmischen. Die Unterhaltungskonsole "Ebox" soll wie Microsofts Kinect nur mittels Bewegungen gesteuert werden.

Im November werde eine neu entwickelte Konsole unter dem Namen Ebox vorgestellt, die Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommen solle, berichtete die englischsprachige Zeitung "China Daily" am Freitag unter Berufung auf Unternehmensvertreter.

Damit wolle Lenovo den großen Konsolenherstellern Microsoft, Nintendo und Sony Marktanteile abjagen. Für die Entwicklung hat Lenovo Anfang August mit rund 40 Softwareingenieuren ein Tochterunternehmen namens "eedoo Technology" gegründet. Die Investmenthöhe wurde nicht genannt.

Reine Bewegungssteuerung

Die Plattform soll dem Kinect-System der Xbox von Microsoft ähneln, das Spielen ohne einen Controller ermöglicht. Die Ebox benutze eine Kamera, die die Bewegung der Spieler verfolgt und auf den Bildschirm übersetzt.

Teurer als Wii, billiger als Xbox

Die Konsole sei vor allem für die Familienunterhaltung gedacht, weniger für eingefleischte Gamer. Sie werde teurer als Nintendos Wii, aber billiger als die Xbox in den USA. In den ersten zwei, drei Jahren wolle Lenovo eine Million Geräte jährlich verkaufen.

30 Spiele beim Kauf dabei

Damit es Spiele für die Konsole gibt, seien bisher 16 größere internationale Entwickler gewonnen worden, schrieb das Blatt. 30 Spiele sollen beim Kauf mitgeliefert werden.

Konsolenmarkt 60 Mrd. Dollar schwer

Der weltweite Markt für Konsolen und Spiele wurde 2009 auf 60 Milliarden Dollar beziffert. Bis 2015 könnte der Umsatz laut Prognosen auf 70 Milliarden Dollar steigen. Das Marktpotenzial in China ist unbekannt, da der Import von Konsolen zumindest offiziell aus Rücksicht auf die Gesundheit von Jugendlichen verboten ist. Es gibt gleichwohl einen großen Schwarzmarkt.

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(dpa)