Google sagt JavaOne-Teilnahme ab
Nach Oracle-Patentklage wegen Android
Das US-Internetunternehmen Google hat am Freitag seine Teilnahme an der Entwicklerkonferenz JavaOne abgesagt. Als Grund gab Joshua Bloch von Google Open Source Programs Office die Patentklage Oracles gegen Google an: "Oracles Klage gegen Google und Open Source machen es uns unmöglich, unsere Gedanken über die Zukunft von Java und Open Source allgemein zu teilen", schrieb Bloch im Google Code Blog.
Patentklage wegen Java
Die Entwicklerkonferenz JavaOne, die vom 19. bis 23. September in San Francisco stattfindet, steht heuer erstmals unter der Schirmherrschaft Oracles. Das US-Softwareunternehmen hatte Google Mitte August wegen angeblicher Patentverstöße und Urheberrechtsverletzungen im Zusammenhang mit dem Handybetriebssystem Android geklagt. "Mit der Entwicklung von Android hat Google wissentlich, direkt und wiederholt die Rechte von Oracle am geistigen Eigentum rund um Java verletzt", hieß es damals in einer Erklärung des Unternehmens.
Patente bezüglich Java waren nach der Übernahme von Sun Microsystem im Jänner in den Besitz Oracles übergegangen. Google sah in der Oracle-Klage einen Angriff auf die Open-Source-Community. Die Google-Absage deute darauf hin, dass es im Rechtsstreit mit Oracle keine Fortschritte gebe, zitierte InfoWorld einen US-Analysten.
"Unbefriedigende Informationspolitik"
Java-Entwickler hatten sich wiederholt über die "unbefriedigende Informationspolitik" Oracles zu Java beklagt und auch Stellungnahmen von Oracle hinsichtlich der Trennung beziehungsweise dem Zusammenspiel von Open Source und kommerziellen Varianten der Produkte eingefordert. Laut Programm will Oracle-Vizepräsident Thomas Kurian bei der JavaOne die Strategie des Unternehmens in Hinblick auf die Programmiersprache skizzieren.