Millionenstrafe für Hewlett-Packard
55 Millionen Dollar wegen überhöhter Rechnungen
Hewlett-Packard (HP) hat den US-Steuerzahlern zu viel Geld abgenommen. Nach Überzeugung des Justizministeriums stellte der weltgrößte Computerhersteller überhöhte Rechnungen aus und sich Aufträge durch Geldzahlungen gesichert. Deswegen muss HP nun 55 Millionen Dollar (43,3 Mio. Euro) zahlen.
Das Ministerium und der Konzern legten den Fall am Montag mit einem Vergleich bei. "Letztendlich steht das Geld des Steuerzahlers auf dem Spiel", begründete die Generalstaatsanwältin von Arkansas, Jane Duke, das Durchgreifen. Tippgeber hatten den Fall in ihrem Bezirk vor sechs Jahren ins Rollen gebracht.
Regierung zahlte mehr als Privatkunden
Nach US-Recht darf ein Unternehmen von der Regierung nicht mehr Geld verlangen als von seinen Kunden aus der Privatwirtschaft. Diese Regel hat HP nach Ansicht des Justizministeriums verletzt. Zudem animierte der Konzern den Ermittlungen zufolge Computerdienstleister dazu, HP-Produkte für Behörden zu beschaffen, indem ein Teil des Kaufpreises an die Einkäufer zurückfloss.
Wegen dieser sogenannten Kickback-Zahlungen hatte das Justizministerium bereits namhafte IT-Konzerne wie IBM, den Datenspeicher-Spezialisten EMC und das Beratungsunternehmen PWC zur Kasse gebeten. Wegen überhöhter Preise läuft momentan gegen den Softwarekonzern Oracle ein Verfahren.
Aktionäre bereits gewarnt
HP hatte seine Aktionäre bereits Anfang August vor einem anstehenden Bußgeld gewarnt, ohne allerdings Details zu nennen. Geschadet hat dem Konzern sein Vergehen aber offenbar nicht: Fast zeitgleich mit der Millionenbuße schloss die US Air Force einen neuen Rahmenvertrag für die Lieferung von Computern und Zubehör ab, im Wert bis zu 800 Millionen Dollar (629,8 Mio. Euro).
(dpa)