Assange zu Vorwürfen einvernommen
Anwalt erwartet Einstellung des Verfahrens
Im Zusammenhang mit Belästigungsvorwürfen gegen den Mitgründer der Enthüllungswebsite WikiLeaks, Julian Assange, hat die Polizei in Schweden den 39-jährigen Australier vernommen. Wie sein Anwalt Leif Silbersky am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP sagte, sei die rund einstündige Befragung von Assange am Montagabend "sehr gut" verlaufen. "Ich erwarte, dass die Anklage die ganze Sache fallenlässt", fügte Silbersky hinzu.
Assange war am 20. August in Schweden kurzzeitig unter Vergewaltigungsverdacht geraten. Zwei Frauen hatten sich bei der Polizei gemeldet und den Australier der Vergewaltigung und der Belästigung bezichtigt.
Rückzieher von Staatsanwaltschaft
Die Polizei leitete den Verdacht an die Staatsanwaltschaft weiter - die den Internetaktivisten zur Fahndung ausschrieb und den Fall öffentlich machte. Nur einen Tag später hob die Staatsanwaltschaft den Vergewaltigungsverdacht auf, ermittelte wegen des Verdachts auf Belästigung allerdings weiter.
Assange selbst hatte die Vorwürfe als "Schmierenkampagne" bezeichnet und gemutmaßt, dass die Vorwürfe als Rache für die Veröffentlichung geheimer US-Unterlagen zum Afghanistaneinsatz auf seiner Website lanciert worden sein könnten.
(AFP/APA)