Vivendi verdient gut mit Computerspielen
Unterhaltungskonzern hebt Gewinnprognose für 2010 an
Der größte europäische Telekom- und Unterhaltungskonzern Vivendi hebt nach guten Geschäften in den ersten sechs Monaten seine Prognose für das Jahr 2010 an. Der Konzern rechnet nun mit einem Anstieg des operativen Gewinns. Auch unter dem Strich werde mehr übrig bleiben als 2009, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Paris mit. "Vivendi ist im ersten Halbjahr 2010 wieder auf Wachstumskurs", sagte Firmenchef Jean-Bernard Levy. Bisher war lediglich von einem leichten Plus beim operativen Ergebnis die Rede.
Computerspiele wie "World of Warcraft" oder "Call of Duty: Modern Warfare 2" halten den französischen Kommunikationsriesen auf Erfolgskurs. Dank der Produkte der Tochter Activision Blizzard konnte der Konzern seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 6,1 Prozent auf 13,98 Milliarden Euro steigern. Im Vorjahreszeitraum hatte der Umsatz bei 13,18 Milliarden Euro gelegen. Von Jänner bis Juni verdiente das Unternehmen operativ 3,24 Milliarden Euro, das sind 11,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Verkaufsschlager und Sorgenkind
Einen erstklassigen Start legte nach Unternehmensangaben das neue Strategiespiel "StarCraft II: Wings of Liberty" hin. In den ersten 48 Stunden nach Verkaufsstart sei das Spiel mehr als 1,5 Millionen Mal verkauft worden - das sei weltweiter Rekord für ein Strategiespiel. Positive Zahlen steuerten nach Unternehmensangaben auch der jüngst übernommene brasilianischen Netzbetreiber GVT und die Mobilfunktochter SFR bei.
Weiter schlecht läuft das Geschäft bei der Tochter Universal Music. Die positive Entwicklung beim Verkauf von Digitalversionen im Internet kann die rückläufige Nachfrage nach CDs nicht ausgleichen. Der Umsatz ging um 5,4 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro zurück, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) brach sogar um knapp 25 Prozent ein. Zu den erfolgreichsten Universal-Künstlern gehörten im ersten Halbjahr Lady Gaga, die Black Eyed Peas und Eminem.
(dpa/Reuters)