Apple präsentiert neue iPods und iOS-Updates
Apple geht mit neuen Modellen seiner iPod-Player nano, shuffle und touch ins Weihnachtsgeschäft. Konzernchef Steve Jobs stellte die Geräte am Mittwoch in San Francisco vor. Zudem kündigte Jobs mit dem iOS 4.1. und 4.2. zwei Updates des Betriebssystems für den iPod touch and das iPhone 4 an. Mit dem Musiknetzwerk Ping wird auch ein Soziales Netzwerk in iTunes 10 integriert.
Die größte Veränderung bei den Hardwaregeräten von Apples Musikplayern gibt es beim Modell iPod nano, das einen berührungsempfindlichen Bildschirm bekommt und mit seinem schwarzen Rahmen künftig wie eine quadratische Miniversion des Tablet-Computers iPad aussieht. Das Gerät soll zudem 46 Prozent kleiner und 42 Prozent leichter als bisher sein. Der neue iPod nano soll in sechs Farben erhältlich sein. Das Acht-GB-Modell soll in Österreich 169 Euro, die 16-GB-Version 199 Euro kosten.
Änderungen auch beim shuffle und touch
Auch der iPod shuffle wurde erneuert und stellt jetzt eine Mischung aus den Modellen der zweiten und dritten Generation dar. Das Gerät wird mit Tasten versehen, die Voice-Over und Playlisten-Funktionen bleiben erhalten. Das bei den anderen Modellen sehr populäre Feature Genius Mixes wird zusätzlich integriert. Das Zwei-GB-Modell des neuen iPod shuffles soll in fünf verschiedenen Farben ab 55 Euro erhältlich sein.
Der iPod touch bekommt wie erwartet zwei Kameras für Videotelefonie über WLAN-Netze sowie das verbesserte Retina-Display des iPhone 4. Vom iPhone 4 erhält das neue touch-Modell zudem den Apple A4-Chip und einen Drei-Achsen-Gyrosensor. Das Acht-GB-Modell soll für 239 Euro, das 32-GB-Modell für 309 Euro und das 64-GB-Modell für 409 Euro ab nächster Woche im Handel erhältlich sein. Der neue iPod touch soll mit dem neuen Betriebssystem iOS 4.1 ausgestattet sein, welches Jobs zu Beginn der Pressekonferenz ankündigte.
IOS 4.1. mit "Game Center" und HDR
Das iOS 4.1. soll einige bekannte Bugs fixen und einige neue Features beinhalten. So soll mit dem iOS 4.1. ein "Game Center" integriert werden, über dieses Multiplayer-Games mit Freunden gespielt werden können. Man sehe zudem die Highscores und Leader Boards, kündigte Jobs an. Über das "Game Center" können künftig Spieleeinladungen unkompliziert versendet und angenommen werden.
Mike Capps vom Spielehersteller EPIC Games zeigte zu Demonstrationszwecken mit "Project Sword" ein grafikintensives Spiel mit ausgereiften Charakteren in einer 3-D-Welt.
Ein weiteres Feature von iOS 4.1. ist ein Fototool, welches "High Dynamic Range"-(HDR)-Fotos ermöglichen soll. Dabei wird beim Fotografieren das Motiv auch unter- und überbelichtet gespeichert und mit dem Original zusammengeführt, sodass die hellen und dunklen Bereiche des Bildes mehr Details zeigen. Dem Nutzer stehen in Folge zwei verschiedene Fotoversionen zur Auswahl, aus denen er das geeignete Bild auswählen kann.
Mit dem iOS 4.1. sei zudem der HD-Videoupload über WiFi möglich, kündigte Jobs an. Das neue iOS soll für iPhones und iPhone-touch-Geräte ab nächster Woche als kostenloser Download zur Verfügung stehen.
IOS 4.2. mit Druckfunktion und AirPlay
Dieselben Funktionen sollen für Apples iPad erst ab der Version iOS 4.2. verfügbar sein, die Jobs für November angekündigt hat. Ab dieser Version sei zudem das Drucken von Dokumenten via WLAN möglich. Aus AirTunes soll zu diesem Zeitpunkt AirPlay werden, mit dem Fotos, Videos und Musik über WiFi gestreamed werden kann. Auch dieses Update soll für iPhones, iPod-touch-Geräte und iPads kostenlos zum Download angeboten werden.
Ping zum Netzwerken in iTunes 10
Apple geht auch auf den Trend zu Sozialen Netzwerken ein und integriert in die neue Version seiner Mediensoftware iTunes 10 ein Musiknetzwerk mit dem Namen Ping, über das sich die Nutzer mit ihren Freunden über Musik austauschen können. Nutzer können sich Empfehlungen schicken sowie Konzerteinladungen. Es sei eine Mischung aus Facebook und Twitter, nur für Musik, so Jobs. ITunes 10 mit Ping ist ab sofort für die iTunes-Nutzer verfügbar.
Apple-TV-Set-Top-Box wird billiger
Am Ende der Präsentation kündigte Jobs als "one more thing" das neue Apple TV an. Die Set-Top-Box soll klein und in mattem Schwarz gehalten sein und über WiFi und eine Ethernet- und HDMI-Schnittstelle verfügen. Das neue Gerät wird mit 99 US-Dollar zudem deutlich günstiger sein als die bisherige Apple-TV-Box. Die Inhalte sollen künftig nicht mehr am Gerät gespeichert, sondern über Streaming abgerufen werden.
Im österreichischen Apple Store ist das Gerät, das von Apples A4-Prozessor angetrieben wird, nicht verfügbar. Im deutschen Store ist es bereits für 119,01 Euro vorzubestellen. Zum verfügbaren Medienangebot ist seitens des Herstellers noch wenig zu erfahren. In Deutschland kostet ein Leihfilm in normaler Auflösung 2,99 Euro, in HD 3,99 Euro. Der Kunde hat dann 30 Tage ab Entrichtung der Gebühr Zeit, den Film anzusehen. Innerhalb von 48 Stunden kann er ihn so oft ansehen, wie er möchte.
In den USA sollen die Filme über den iTunes-Store ab 4,99 US-Dollar pro Tag ab dem Tag der offiziellen DVD-Veröffentlichung per Streaming erhältlich sein. Der Preis für TV-Shows wird auf 99 Cent herabgesetzt. Bisher seien Verträge mit ABC und Fox fixiert, bestätigte Jobs Medienberichte.
Die neue Set-Top-Box soll in etwa vier Wochen erhältlich sein. Welche Inhalte auch in Europa verfügbar sein werden, ließ Jobs offen.
Apple ist der Marktführer beim Onlinemusikverkauf und bei mobilen Multimediaspielern, der boomende Bereich lockt jedoch verstärkt Konkurrenten an. So kündigte Sony wenige Stunden zuvor auf der Funkausstellung IFA in Berlin einen neuen Musik- und Videodienst an.
(futurezone/dpa)