Elektromobilitätslobby formiert sich
Austrian Mobile Power ruft nach staatlicher Unterstützung
In der Austrian Mobile Power (AMP), einer Interessensvertretung, die sich der Elektromobilität verschrieben hat, sammeln sich immer mehr österreichische Großkonzerne: Die als Verein organisierte Plattform hat inzwischen 20 Mitglieder, fast doppelt so viel wie Ende 2009. Mittlerweile schloss sich auch die A1 Telekom Austria, die Telefonzellen zu Stromtankstellen umrüsten will, der Lobby an.
Ende 2009 hatte die AMP lediglich zwölf Mitglieder. Die Firmen in der AMP rechnen damit, dass bis 2020 rund 200.000 rein elektrobetriebene Fahrzeuge auf Österreichs Straßen rollen, rund fünf Prozent des Fahrzeugbestandes: "Dass dies überhaupt möglich ist, muss aber noch sehr viel geschehen", sagt Wolfgang Pell vom Verbund. Pell und Vertreter von Magna International und Siemens präsentierten am Mittwoch bei den Wirtschaftsgesprächen in Alpbach ihre Agenda.
Forderung nach Subventionen
Die AMP will unter anderem den Staat dafür gewinnen, die nötige Infrastruktur zu schaffen - etwa durch die Auflage, neu entstehende Park- und Stellplätze verpflichtend mit Stromanschlüssen ausstatten zu lassen. Die Unternehmen erwarten sich aber auch Förderungen und vergleichen die 3.500 Euro Förderungen in Österreich mit den viel höheren Sätzen etwa in China und Dänemark. Nach ihrer Darstellung könnte Österreichs Zulieferindustrie mit ihren zehntausenden Jobs groß davon profitieren - wenn die Subventionen nur schnell und ausgiebig genug flössen.
Auch die ÖBB wollen auf den Zug aufspringen. ÖBB-Infrastrukturvorstand Andreas Matthä nahm am Mittwoch in Alpbach am Arbeitskreis zur Elektromobilität teil - schließlich ist die Elektromobilität schon seit Jahrzehnten ein Kerngeschäft des Unternehmens.
Mitglied der AMP sind die ÖBB freilich (noch) nicht - die Austrian Mobile Power hat als Ziel die Förderung des Individualverkehrs mit Elektrizität, wird in der AMP versichert.
(APA)