Google drängt ins Musikgeschäft
Der Internetkonzern Google weitet seine Produktpalette unaufhaltsam aus und bereitet den Einstieg in das Musikgeschäft vor. Derzeit laufen Gespräche mit den Plattenlabels über den geplanten Musikstore Google Music.
Das neue Online-Musikgeschäft mit integriertem Musikschließfach soll es Nutzern ermöglichen, überall eigene Musikstücke abzuspielen und gleichzeitig neue Titel zu erwerben. Eine offizielle Bestätigung steht jedoch noch aus, Google erklärte lediglich, zum jetzigen Zeitpunkt gebe es nichts mitzuteilen.
Start noch vor Weihnachten geplant
Andy Rubin, Google-Firmenchef für mobile Plattformen und einer der Entwickler des Android-Systems für Smartphones, präsentiert bei den Firmen momentan den neuen Google-Service. Rubin hofft, dass das Angebot bis zum Weihnachtsgeschäft starten kann. Ob der Europastart ebenfalls bereits in Planung ist, ist nicht bekannt.
Musikindustrie voller Vorfreude
Noch seien keine Lizenzverträge unterzeichnet, hieß es in den Kreisen weiter. Die Reaktionen in der Branche seien aber begeistert. "Endlich tritt hier einer an, der die Reichweite, die Ressourcen und das nötige Kleingeld hat, um iTunes auf Respekt einflössende Weise Konkurrenz zu machen", sagte der Manager eines Musikproduzenten, der nicht namentlich genannt werden wollte.
Die Verknüpfung von Googles Suchfunktionen und Handy-Betriebssystem schaffe einen "sehr mächtigen Angreifer, was gut fürs Musikgeschäft ist". Apple kontrolliert als bislang fast alleiniger Vertriebskanal jeden Aspekt des Geschäfts - von den Preisen bis zu den digitalen Formaten, in denen die Musik zur Verfügung gestellt werden muss.
ITunes dominiert US-Musikmarkt
Experten zufolge wird es Google aber nicht leicht haben, da Apple das Geschäft mit Musikdownloads bereits seit sieben Jahren kennt. Apple kontrolliert mit iTunes 70 Prozent aller digitalen Musikverkäufe in den USA.
(Reuters)