Ex-HP-Chef Hurd verhandelt mit Oracle
Larry Ellison bietet gestürztem HP-Chef eine Spitzenposition
Der geschasste Hewlett-Packard-Chef Mark Hurd könnte laut einem Zeitungsbericht eine neue Chance beim Softwareriesen Oracle bekommen. Hurd verhandle über eine Spitzenposition bei Oracle, berichtete das "Wall Street Journal" am Sonntag in der Onlineausgabe.
Um welchen Job es genau geht, konnte die Zeitung nicht in Erfahrung bringen. Jedenfalls denke der 66-jährige Gründer und bisher einzige Chef von Oracle, Larry Ellison, nicht ans Aufhören, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Allerdings überlasse der charismatische Manager das operative Geschäft bereits jetzt schon weitgehend seinen Vizepräsidenten Safra Catz und Charles Phillips.
Rauswurf bei HP nach Liaison
Der 53-jährige Hurd galt nach seinen Jahren bei Hewlett-Packard als einer der erfolgreichsten Topmanager in der Technologiebranche, stolperte aber im Sommer über amouröses Interesse für eine ehemalige PR-Mitarbeiterin. Die Frau warf Hurd sexuelle Belästigung vor. Die Vorwürfe bestätigten sich allerdings nicht, man einigte sich auf einen Vergleich. Offizieller Grund für die Trennung von Hurd waren nach Angaben des Verwaltungsrates falsche Spesenabrechnungen, die Hurd nach Essen mit der Frau eingereicht habe.
Oracle-Chef ist langjähriger Freund Hurds
Wenn Hurd bei Oracle landen würde, käme das nicht überraschend. Ellison, der als guter Freund von Hurd gilt, hatte den Rauswurf des Managers heftig kritisiert. "Das war die dümmste Personalentscheidung, seit die Idioten im Apple-Verwaltungsrat vor vielen Jahren Steve Jobs gefeuert haben", schrieb er in einer E-Mail an die "New York Times" Anfang August. Der Verwaltungsrat von HP habe nicht im besten Interesse der Mitarbeiter, Anteilseigner, Kunden und Partner gehandelt.
(dpa)