D: Online-Werbemarkt legt mehr zu als erwartet
Geschätztes Volumen für 2010 bei fünf Milliarden Euro
Die Ausgaben für Werbung im Internet steigen in Deutschland in diesem Jahr um schätzungsweise 19 Prozent auf gut fünf Milliarden Euro. Zum Auftakt der Fachmesse dmexco in Köln korrigierte der Onlinevermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) seine bisherige Prognose um fünf Prozentpunkte nach oben.
Auf der dmexco zeigen am Mittwoch und Donnerstag 355 Aussteller aus elf Ländern ihre Angebote zu neuen Formen der Onlinewerbung. Besonderes Interesse gilt dabei der Werbung auf dem Handy und dem Trend zu Diensten, die als "location based" bezeichnet werden, also einen direkten Bezug zum jeweiligen Aufenthaltsort eines Internetnutzers herstellen. Auch die Sozialen Netzwerke wie Facebook und StudiVZ geraten verstärkt ins Blickfeld der Marketingstrategen.
Klassiker bringen Hauptgeschäft
Allerdings sind es bisher noch die klassischen Onlinewerbeformen, die das Wachstum der Branche vorantreiben. Allein bei der sogenannten Display-Werbung, etwa mit Werbebannern auf Websites, verzeichnet der OVK eine Steigerung binnen Jahresfrist um 23 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro - das ist das Bruttovolumen, also ohne Rabatte und andere Abschläge.
Die Brutto-Netto-Schere habe sich aber nicht weiter vergrößert, die Preise hätten sich stabilisiert, sagte der OVK-Vorsitzende Paul Mudter am Mittwoch in Köln. Bei der Werbung in Suchmaschinen wie Google und Yahoo wird ein Wachstum von 15 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro erwartet.
Internetanteil bei 18,8 Prozent
Vom gesamten Werbeaufkommen in Deutschland entfallen nach Angaben des OVK bereits 18,8 Prozent auf das Internet, was den dritten Platz hinter Fernsehen (38,8 Prozent) und Zeitung (19,5 Prozent) bedeutet. "Wir sind fast auf Augenhöhe mit dem Zeitungsbereich", sagte Mudter.
(dpa)