D: Nacktscannertest startet am 27. September
Testphase am Flughafen Hamburg
Ab 27. September werden am Hamburger Flughafen Nacktscanner getestet. Für die Passagiere ist die Nutzung zunächst freiwillig. Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) wird wohl zu den Ersten gehören, die durch die Schleuse gehen. Er nimmt die "Security Scanner", wie sie im Jargon der Sicherheitsorgane auch genannt werden, offiziell in Betrieb. Die Geräte sollen helfen, am Körper verborgenen Sprengstoff oder Waffen aufzuspüren. In den Niederlanden und Großbritannien sind die Scanner an Flughäfen bereits im Einsatz.
"Es gibt dabei keine echten Körperbilder", hatte der Innenminister wiederholt versichert. Gegenstände würden auf einer schematischen Personendarstellung ("Strichmännchen") angezeigt. "Die im Körperscanner erzeugten Daten werden sofort nach der Kontrolle gelöscht." Eine hitzige Debatte hatte es über die Einführung sogenannter Nacktscanner gegeben, nachdem im Oktober 2008 ein Vorstoß der EU-Kommission hierzu bekanntgeworden war.
Leistungsfähige Nacktscanner
In der Mitarbeiterzeitung "follow me" unterstrich Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung Hamburg Airport, für die Flughäfen seien die Testergebnisse sehr wichtig. Er erläuterte: "Getestet werden die betrieblichen Abläufe, die Bequemlichkeit für die Passagiere und die Schnelligkeit der Kontrollen. Es darf nicht sein, dass die Kontrollen wesentlich länger dauern als bisher."
Das in Hamburg erprobte Gerät arbeitet nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit Millimeterwellen. Die Geräte seien für die Gesundheit unbedenklich, hieß es. Neben der gesundheitlichen Unbedenklichkeit hatte De Maiziere stets die Wahrung der Intimsphäre der Passagiere sowie die Leistungsfähigkeit als Voraussetzung für den Start genannt.
Das Gerät wurde bei der Bundespolizeiführungsakademie in Lübeck unter Laborbedingungen getestet. Für den Praxistest wurde der am nächsten gelegene große Flughafen in Hamburg ausgesucht. 2009 nutzten gut zwölf Millionen Passagiere den Hamburger Flughafen. Damit ist er der fünftgrößte Airport in Deutschland.
(dpa)