Wien: Grüner Fahrplandatenantrag abgelehnt

OPEN DATA
17.09.2010

Wiener Linien sollten freie Schnittstelle bereitstellen

Der Wiener Gemeinderat hat am Freitag mit den Stimmen der SPÖ einen Antrag der Grünen-Abgeordneten Marco Schreuder und Ingrid Puller auf Freigabe der Fahrplandaten der Wiener Linien abgelehnt. ÖVP und FPÖ stimmten mit den Grünen für den Antrag.

Schreuder und Puller wollten, dass die Wiener Linien im Sinne des Open-Data-Ansatzes ihre Fahrplandaten über eine offene Programmierschnittstelle zur Verfügung stellen, damit auch Entwickler von Smartphone-Apps oder Kartenanwendungen diese nutzen können. So sind die Fahrplandaten beispielsweise auf dem viel genutzten Google Maps nicht verfügbar.

Prinzip Open Data

Die Wiener Linien bieten mit qando eine eigene Anwendung für die Abfrage von aktuellen Fahrplandaten an. Diese steht zum kostenlosen Download für Mac OS X, Windows-Rechner, Java-fähige Mobiltelefone sowie Apples iPhone und Googles Android zur Verfügung.

Schreuder kritisierte, dass diese Anwendung in den App Stores nur schwer aufzufinden und auch nur in den Sprachen Deutsch und Englisch verfügbar sei. Er forderte, dass die öffentlichen Daten allen Interessenten kostenlos und ohne Copyright-Beschränkungen zur Verfügung gestellt werden sollten, da diese ohnehin durch die öffentliche Hand finanziert worden seien.

Er führt das Beispiel eines Entwicklers an, der ein Programm für Wiener Fahrpläne für das Nokia-Smartphone N900 entwickelt hatte und dieses nach einer Intervention der Wiener Linien wieder aus dem Netz entfernen musste. Schreuder schreibt in seinem Twitter-Account, dass die Wiener Linien die Daten wegen Urheberrechtsproblemen nicht freigeben würden. Er werde sich weiterhin um die Öffnung der Schnittstellen bemühen und nächste Woche in der Tourismuskommission einen neuen Anlauf starten.

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