HP und Oracle legen Streit über Ex-CEO bei

KONZERNE
21.09.2010

Gemeinsame Erklärung veröffentlicht

Der Computerhersteller Hewlett-Packard (HP) und der Softwarekonzern Oracle haben ihren wochenlangen Streit wegen Verratsverdachts beigelegt. Ex-HP-Chef Mark Hurd, an dem sich der Konflikt wegen seines Übertritts zu Oracle entzündet hatte, werde sich daran halten, die "vertraulichen Informationen von HP zu schützen und gleichzeitig seine Verpflichtungen gegenüber Oracle erfüllen", hieß es am Montag in einer gemeinsamen Erklärung. Über die Gründe der überraschenden Einigung gaben die beiden Unternehmen zunächst nichts bekannt.

Vereinbarung unterschrieben

HP hatte Hurd nach dessen schnellem Wechsel zur Konkurrenz geklagt. Der Computerhersteller hatte befürchtet, dass Hurd durch seinen neuen Job bei der Konkurrenz wertvolle Konzerngeheimnisse gefährden würde. Hurd war wegen einer umstrittenen Beziehung zu einer Mitarbeiterin als HP-Chef zurückgetreten. Der CEO hatte allerdings die ihm gemachten Vorwürfe stets bestritten. Er hatte bei seinem Abgang eine Vereinbarung unterschrieben, wonach er keine Firmengeheimnisse weitergeben darf.

Zu der nun getroffenen Einigung gehört den Angaben zufolge auch Hurds Verzicht auf die Rechte an rund 346.000 HP-Aktien. Ihr Wert liegt bei rund 13,6 Millionen Dollar (knapp 10,4 Millionen Euro). Oracle-Gründer Larry Ellison erklärte am Montag zudem, beide Unternehmen würden ihre "Partnerschaft, die seit mehr als 25 Jahren besteht", weiterhin ausbauen.

Ellison mit Friedenspfeife

In ihrem Blog "BoomTown" berichtete die renommierte Technologiejournalistin Kara Swisher vom "Wall Street Journal" darüber, dass es Ellison war, der auf das einflussreiche HP-Verwaltungsratsmitglied Marc Andreessen zugegangen war, um den Streit beizulegen.

Das Verhältnis der beiden Konzerne hatte sich über die vergangenen Monate hinweg verschlechtert. Oracle hatte den Großrechnerhersteller Sun geschluckt und war damit vom Partner zum direkten Konkurrenten von HP geworden. Oracle ist einer der größten Anbieter von Unternehmenssoftware, HP stellt die passenden Maschinen her, auf denen die anspruchsvollen Programme und Datenbanken laufen.

(AFP/dpa)