US-Videoverleih Blockbuster ist pleite
Die größte Filmverleihkette in den USA, Blockbuster, hat am Donnerstag Gläubigerschutz beantragt. Blockbuster verlor in den letzten Jahren massiv Marktanteile an Konkurrenten wie Netflix.
Bei Netflix lassen sich Filme entweder per Breitbandinternet direkt auf den Fernseher oder den Computer laden oder sie werden per Post auf DVD oder Blu-ray verschickt. Das Monatsabo kostet um die zehn Dollar.
Auch Yahoo, die Google-Tochter YouTube, Apple und Amazon drängen ins Onlinevideogeschäft. Erst kürzlich hat zudem die Videowebsite Hulu ihr Angebot ausgebaut. Hinter ihr stehen mehrere große US-Fernsehstationen.
Schuldenberg von einer Milliarde Dollar
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens will Blockbuster seine Verbindlichkeiten in Höhe von derzeit fast einer Milliarde Dollar (748 Mio. Euro) auf 100 Millionen Dollar abbauen. Im Gegenzug bekommen die Kreditgeber einen Anteil an der neuen Blockbuster-Gesellschaft.
Bereits seit Monaten hatte sich die Insolvenz abgezeichnet. Die Aktie ist zu einem Pennystock geworden - sie notiert im Cent-Bereich. Blockbuster ist 1985 gegründet worden und hatte 2009 einen Jahresumsatz von 4,1 Milliarden Dollar. 2008 waren es noch 5,1 Milliarden Dollar gewesen. Der Verlust vergrößerte sich auf 569 Millionen Dollar.
Filialen bleiben geöffnet
Die derzeit 3.000 Blockbuster-Filialen in den USA sollen vorerst geöffnet bleiben. Weltweit ist Blockbuster mit mehr als 5.000 Filialen in Kanada, Dänemark, Italien, Mexiko, Argentinien und Großbritannien vertreten.
Mit der Neuausrichtung des Geschäfts will Blockbuster jedoch in weiterer Folge das Filialnetz verkleinern und stattdessen den Onlinevertrieb von Filmen fokussieren.
(dpa/AP)