Kosovo baut serbische Mobilfunkstationen ab

KOLPORTIERT
26.09.2010

Streit über Genehmigung für serbische Enklaven

Mitarbeiter der kosovarischen Telekom haben am Sonntag mit Hilfe von Sonderpolizeieinheiten die Mobilfunk- und Festnetz-Basisstationen der Telekom Srbija in den serbischen Enklaven im Kosovo abmontiert. Nach Angaben der serbischen Telekom haben die serbischen Gemeinden im Zentralkosovo damit keine Mobilfunkversorgung mehr.

In Strpce im Südosten des Kosovo soll auch die Demontage der serbischen Festnetzanlagen im Gang sein, berichtete der Sender B-92 unter Berufung auf einen Vertreter von Telekom Srbija.

Streit um Genehmigung

Die kosovarischen Behörden, die bereits mehrmals Anlagen der serbischen Telekom im Kosovo demontiert hatten, werfen dem Telekommunikationsunternehmen vor, ohne entsprechende Genehmigung der Behörden in Pristina im Kosovo tätig zu sein.

Die kosovarische Telekom hatte im August die Privatisierung des Unternehmens angekündigt. Zum Verkauf steht ein 75-prozentiger Anteil. Belgrad ist derzeit bemüht, den Verkauf des Unternehmens, das früher zur Telekom Srbija gehörte, zu verhindern. Serbien erachtet den Kosovo weiterhin als Teil seines Staatsgebiets. Seit der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo vor zweieinhalb Jahren haben 70 Staaten diesen anerkannt, darunter die USA und eine große Mehrheit der EU-Staaten.

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(APA)