Daheim und doch im Häfen
Die deutschen Justizminister von Bund und Ländern wollen die "elektronische Fussfessel" voraussichtlich billigen. Über die Ergebnisse ihrer Gespräche in Baden-Baden wollen die Minister am heutigen Mittwoch berichten. Neben Hamburg und Baden-Württemberg hatte am Dienstag Hessen einen eigenen Modellversuch angekündigt.
Der bayrische Justizminister Alfred Sauter (CSU) sagte am Mittwoch im Bayerischen Rundfunk, der Freistaat werde sich Modellversuchen zur Erprobung des elektronisch kontrollierten Hausarrests nicht anschließen.
Beim elektronischen Hausarrest ist der Straftäter über den Sender und ein Telefon mit einem Computer verbunden. Entfernt er sich mehr als 50 Meter von dem Telefon, registriert der Computer die Signale nicht mehr und löst Alarm aus.
Gefängnis ist billiger
Sauter sagte, eine "elektronische Fussfessel" koste 150 bis 180 Mark am Tag. Die täglichen Kosten für einen Haftplatz seien in Bayern mit derzeit 120 Mark deutlich niedriger.
Es sei auch schwer einsehbar, daß ein Verurteilter seine Strafe zuhause absitze, womöglich mit einem Weissbier vor dem Fernseher bei einem Fußballspiel.