10.06.1999

MP3 AM SCHLIMMSTEN

Bildquelle: Photo Disc

MusikIndustrie schliesst 100 deutsche MusikSites

Die deutsche Musikwirtschaft hat in den vergangenen Monaten rund 100 Sites mit illegalem Musikangebot geschlossen. Die Internet-Piraterie bedrohe die Musikwirtschaft immer stärker, liess der Bundesverband der Phongraphischen Wirtschaft kürzlich verlauten. Allein im vergangenen Jahr habe der Schaden rund 20 Mio DM [10,2 Mio Euro] betragen. Mit einem weiteren Anstieg sei zu rechnen.

Eine deutsche Fahndungstruppe durchpflügt das Netz nach illegalen Sites, meist Angebote mit MP3-Dateien. Dabei wird mit Schwesterorganisationen in 70 Ländern zusammengearbeitet. Für das Aufspüren werden speziell getrimmte Suchmaschinen verwendet.

Kostenpflichtige Abmahnungen

Illegal sind Musikdateien, wenn der Anbieter nicht über die Rechte verfügt, erinnert der Bundesverband. Wenn Fahnder auf MP3-Sites stossen, werden sie in Kooperation mit dem Provider gesperrt. Der Betreiber der Site erhält eine kostenpflichtige Abmahnung.

Ausbeutung

Derweil wettert der Deutsche Musikverlegerverband [DMV] gegen die Musikpiraterie. "Musik zum Nulltarif ist die schlimmste Ausbeutung von Autoren, Produzenten, Künstlern und Musikverlegern". Der DMV spricht sich explizit gegen das Komprimierungsverfahren MP3 aus.

Er fordert von Politikern, das Urheberrecht so zu verändern, dass die Kreativen nicht durch eine neue Technologie um ihre Existenz gebracht werden.