GlobalBericht zum Stande der Verschlüsselung
Vor wenigen Stunden ist das zweite World Survey "Cryptography and Liberty" des Electronic Privacy Information Centers [EPIC] erschienen.
Das Survey hat untersucht, welche Politik die Länder in puncto Produktion, Besitz und Export von Verschlüsselungsprogrammen verfolgen und die Länder bezüglich liberaler Handhabung die Ampelfarben zugeteilt hat.
"Key Escrow" stirbt aus
Unter den Regierungen der Welt haben die Befürwörter von
VerschlüsselungsLösungen mit "Key-Escrow" [verpflichtende
Hinterlegung von Zweitschlüsseln bei gesetzlich ermächtigten
Behörden] signifikant abgenommen. Der Grund dafür ist eine Einsicht,
die sich mit der Ausbreitung des Internet seit 1995 global
durchsetzt: Ohne sichere Verschlüsselung gibt es keinen E-Kommerz.
Am Status Österreichs grün/gelb hat sich wenig geändert, weil noch immer kein Signaturgesetz beschlossen wurde. Der Entwurf ist aber inzwischen im Endstadium und könnte vielleicht noch vor dem Sommer Gesetz werden [die Futurezone berichtete].
Beim Nachbarn Deutschland ist im Gegensatz dazu alles in grün, weil dort kürzlich, wie berichtet, eine sehr liberale Krypto-Regelung verabschiedet wurde.
Frankreich, wo das GeneralVerbot sichere Programme zu verwenden, mittlerweile gefallen ist, sprang von rot auf gelbgrün.
England hingegen, treuester Verbündeter der USA im Kampf gegen den globalen Trend, die Privatsphäre auch gegen Angriffe des eigenen Staats zu schützen, wurde zurückgestuft und präsentiert sich als einer der wenigen westlich orientierten Staaten gelb.