AUA-Passagierdaten für die USA
Angeblich ab dem 12. September soll auch die AUA personenbezogene Daten ihrer Fluggäste an die US-Einwanderungsbehörden übermitteln - wie derzeit schon andere europäische Fluglinien.
Konkret geht es um die "Passenger Name Records" [PNR]. Neben Informationen wie Name, Flugdaten und Wohnadresse enthalten diese Zusatzdaten wie Kreditkartennummer, spezielle Menüwünsche und Namen der Eltern.
Amadeus Systems, die das zentrale Data-Warehousing für die europäischen Airlines betreibt, bestätigte allerdings bereits Anfang August auf Anfrage der fuZo, dass den US-Behörden bereits alle 40 angeforderten Datenfelder pro Passagier zur Verfügung gestellt würden.
Neben Namen, Geburtsdatum, Geschlecht, Wohnadresse, Telefonnummer, Zeitpunkt und Destination des Flugs sind an die 40 weitere Datenfelder betroffen, die an "Customs and Border Protection" übertragen werden müssen. E-Mail-Adresse des Passagiers, Buchungsort, Zahl der jeweils mitgeführten Gepäckstücke usw. sowie auch alle historischen Änderungen am Stammdatendatensatz [PNR] und Informationen aus den diversen Vielfliegerprogrammen müssen von den EU-Airlines geliefert werden.
EU-Buchungssystem Amadeus angezapftAnzeige bei der Datenschutzkommission
Vehementer Protest gegen die vermeintlich bevorstehende Datenweitergabe kam am Mittwoch vom SPÖ-Konsumentenschutzsprecher Johann Maier:
"Obwohl das Verkehrsministerium bereits seit Februar darüber Bescheid weiß, kam es weder zu einem Aufschrei, noch wurde die Öffentlichkeit geschweige denn die Datenschutzkommission darüber informiert."
Es dürfe zu keiner Übermittlung von Daten der AUA kommen, solange keine datenschutzrechtlich unbedenkliche Vereinbarung zwischen der EU-Kommission und den USA vorliege, meint Mair. Sollte das doch der Fall sein, dann werde das bei der Datenschutzkommission zur Anzeige gebracht.