Flugdaten-Ultimatum abgelaufen
"Wir liefern auch weiterhin keine der geforderten Datensätze aus unserem Buchungssystem in die USA", sagte Livia Dandrea, Sprecherin der Austrian Airlines, auf Anfrage der fuZo.
Man stehe weiterhin in Verhandlungen mit den US-Zollbehörden und bemühe sich um eine Filterlösung, die es ermögliche, die Datensätze pro Passagier elektronisch zu übermitteln, ohne den US-Behörden Zugangsrechte zur eigenene Datenbank einzuräumen, so Dandrea weiter.
Am Freitag ist die schon mehrfach verlängerte Frist der USA abgelaufen, die auch die kleineren europäischen Airlines verpflichtet, bis zu 40 Datenfelder pro Passagier und Transatlantikflug sowie die gesamte Buchungshistorie an die US-Behörde für Heimatschutz zu übermitteln.
Das und die angekündigte Speicherzeit von mindestens sieben Jahren verstößt direkt gegen die EU-Datenschutzrichtlinie und gegen nationale Legislaturen.
EU bietet USA bei Flugdaten ParoliIn der Schweiz
Wie viele Datenfelder pro Passagier geliefert werden, sei ebenfalls Gegenstand der Verhandlungen, so Dandrea abschließend, eine weitere Deadline gebe es dafür vorerst nicht.
Weiterhin übermittelt werden von der AUA die Boarding-Listen vor dem Start der abgefertigten Maschinen. Diese Listen enthalten jeweils nur die Basisdaten jedes Passagiers sowie die Sitznummer.
Diese Regelung dürfte für alle kleineren Fluglinien gelten. Wie die "Neue Zürcher Zeitung" berichtet, wurde dem Aufschubbegehren der Swiss ebenso nachgegebe.
Das Argument der Schweizer war identisch: Man könne keine internationale Regelung vereinbaren, die gegen geltende Datenschutzgesetze verstoße.
Firmendaten
In den USA selbst gerät das weiterhin grassierende Datamining von
FBI und Nachrichtendiensten in den Data-Warenhäusern der
Flugbuchungssysteme immer mehr unter Kritik. Eines der drei mit
Namen Galileo liefert neben den kompletten Datensätzen des
Passagiers sogar ein Buchungsprofil des Unternehmens aus, bei dem
der Betreffende tätig ist.